
Passt locker auf eine Hand und wiegt weniger als Büroklammer: das Roboter-Insekt des MIT. (Bild: MIT)
Die Nachfahren der Bienen
Ein Team von Forschenden des MIT hat bedeutende Fortschritte in der Entwicklung fliegender Roboterinsekten erzielt, die eines Tages die Rolle natürlicher Bestäuber wie etwa Bienen übernehmen könnten. Diese technologischen Innovationen werden die Art und Weise, wie Obst und Gemüse angebaut wird, grundlegend verändern – insbesondere in vertikalen Farmen oder geschlossenen Umgebungen, wo herkömmliche Bestäuber nur schwer einsetzbar sind.
Die neuen Roboter wurden so konzipiert, dass sie wesentlich wendiger, langlebiger und effizienter sind als frühere Modelle. Inspiriert von der Natur haben die Wissenschaftler:innen das Design überarbeitet, um die Flugpräzision zu verbessern und gleichzeitig die mechanische Belastung der künstlichen Flügel zu reduzieren. Dadurch sind die winzigen Maschinen in der Lage, über 1.000 Sekunden – fast 17 Minuten – in der Luft zu bleiben, was bisherige Rekorde in diesem Forschungsfeld um ein Vielfaches übertrifft.
Ein entscheidender Durchbruch war die Reduzierung der Flügelanzahl von acht auf vier. Während frühere Designs aufgrund der engen Anordnung der Flügel mit Strömungsinterferenzen zu kämpfen hatten, ermöglicht die neue Konstruktion eine bessere Stabilisierung und höhere Auftriebskräfte. Diese Veränderungen führten nicht nur zu einer besseren Flugeffizienz, sondern auch zu mehr Raum für zusätzliche Komponenten wie Sensoren oder Batterien.
Schrittmacher kommt durch die Spritze

Ingenieure der Northwestern University haben einen Herzschrittmacher entwickelt, der so winzig ist, dass er durch die Nadel einer Spritze passt - und so in den Körper injiziert werden kann. Obwohl er mit Herzen aller Größen funktionieren kann, ist der Schrittmacher besonders gut für die winzigen Herzen von Neugeborenen mit angeborenen Herzfehlern geeignet. Der Herzschrittmacher ist kleiner als ein einzelnes Reiskorn und wird mit einem kabellosen, tragbaren Gerät kombiniert, das an der Brust des Patienten befestigt wird und die Schrittmacherfunktion steuert. Wenn das tragbare Gerät einen unregelmäßigen Herzschlag feststellt, gibt es automatisch einen Lichtimpuls ab, um den Schrittmacher zu aktivieren.
Ein Glasfaser-Computer zum Anziehen

Ein Computer, dünn wie ein Faden, unsichtbar in Kleidung verwoben – und dabei leistungsfähig genug, um Gesundheitsdaten in Echtzeit zu erfassen. MIT-Forscher haben eine Technologie entwickelt, die smarte Textilien zum Gamechanger für Medizin und Arbeitssicherheit machen könnte.
Bei dem Fasercomputer wurden Hunderte von winzigen quadratischen Mikrochips aus Silizium in eine Polymervorform eingebettet, um die Faser herzustellen. Durch die Steuerung des Polymerflusses während der Herstellung konnte das Team eine kontinuierliche elektrische Verbindung zwischen den Mikrochips in einer Faser von mehreren zehn Metern Länge sicherstellen.
Der Glasfasercomputer kombiniert alle essenziellen Komponenten eines Computers: Sensoren zur Messung physiologischer Parameter, einen Mikrocontroller zur Datenverarbeitung, digitalen Speicher, Bluetooth-Module für drahtlose Kommunikation und eine Batterie zur Energieversorgung.
Mithilfe einer speziellen Fertigungstechnik wurde eine flexible und maschinenwaschbare Struktur geschaffen, die sich kaum von herkömmlichen Stoffen unterscheidet. Durch den Einsatz eines thermoplastischen Elastomers bleibt die Faser biegsam und widerstandsfähig, mit einer Dehnbarkeit von bis zu 60 %.
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Der Autor: Peter Koller

Gelernter Politik-Journalist, heute News-Junkie, Robotik-Afficionado und Nerd-Versteher. Chefredakteur des Automatisierungsmagazins Automation NEXT. Peter Koller liebt den Technik-Journalismus, weil es das einzige Themengebiet ist, wo wirklich ständig neue Dinge passieren. Treibstoff: Milchschaum mit Koffein.