Der Schmetterling breitet seine Flügel aus: Foliendisplay auf Basis in sich dehnbarer Quantenpunkt-Leuchtdioden (QLEDs).

Der Schmetterling breitet seine Flügel aus: Foliendisplay auf Basis in sich dehnbarer Quantenpunkt-Leuchtdioden (QLEDs). (Bild: Institute for Basic Science)

Das Display mit einer Zerrung

Display-Technologien haben in den vergangenen Jahrzehnten eine erstaunliche Entwicklung vollzogen: von den schweren und großen Röhrenmonitoren der 1990er-Jahren bis zu den klappbaren Displays aktueller Smartphones. Einer Eigenschaft haben sich die Displays bisher aber weitestgehend entzogen: einer Dehnbarkeit. Einem Team südkoreanischer Wissenschaftler ist nun die Entwicklung von in sich dehnbaren Quantenpunkt-Leuchtdioden (QLEDs) gelungen. Selbst bei einer Dehnung um das 1,5-fache änderte sich der Abstand zwischen den Quantenpunkten im Inneren des Displays nicht wesentlich. Wenn zum Beispiel ein 20-Zoll-QLED-Fernseher mit diesem Gerät hergestellt wird, bedeutet dies, dass die Anzeigeleistung gleich bleibt, auch wenn sie auf eine Größe von 30 Zoll gezogen wird.

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Sensorik wird hauchdünn

Sensorische Wälzlagerscheiben des Fraunhofer IST sind auf der Hannover Messe zu sehen.
Sensorische Wälzlagerscheiben des Fraunhofer IST sind auf der Hannover Messe zu sehen. (Bild: Ulrike Balhorn / Fraunhofer IST)

Die Messung von Druck und Temperatur spielt eine entscheidende Rolle in Anwendungen von Wälzlagern über Verzahnungen bis hin zu Dichtungen. Vor allem für Messungen bei Mischreibung - dem gleichzeitigen Auftreten von Flüssigkeits- und Festkörperreibung - gab es dafür bisher keine Lösungen. Das Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST zeigt auf der Hannover Messe 2024 einen neu entwickelten Dünnschicht-Multisensor, der Druck- und Temperaturmessungen auch unter Mischreibung und bei hohen Belastungen ermöglicht. Die entwickelte Dünnschichtsensorik eignet sich für einen Einsatz auf Wälz- und Rollkontakten in Antriebseinheiten und weiteren Maschinenelementen. Zukünftig könnte die Sensorik auch zur Zustandsüberwachung und digitaler Instandhaltung in diesem Bereich eingesetzt werden.

Komplette Magnetventile aus einem Druck(er)

Kleine Elektromagnete sind das Herz von Magnetventilen, die vielfach in der Fluidtechnik zum Einsatz kommen. Forscher des MIT haben solche Solenoide jetzt erstmals komplett im 3D-Drucker gefertigt.
Kleine Elektromagnete sind das Herz von Magnetventilen, die vielfach in der Fluidtechnik zum Einsatz kommen. Forschende des MIT haben solche Solenoide jetzt erstmals komplett im 3D-Drucker gefertigt. (Bild: MIT)

Kleine elektromagnetische Antriebe sind in vielen Bereichen der Technik in großer Zahl im Einsatz. Ein Beispiel aus der Automatisierung sind Solenoide - elektromagnetisch betätigte Ventile in der Fluidtechnik, die sich in Waschmaschinen ebenso finden wie in Dialysegeräten. Forschenden des Massachusetts Institute of Technology (MIT) ist es jetzt gelungen, solche Solenoide komplett in einem 3D-Druckprozess zu fertigen. Die Forschenden haben dafür einen Multimaterial-3D-Drucker modifiziert, dass er kompakte Drahtspulen mitsamt Magnetkern in einem Schritt drucken kann. Die Solenoide werden durch präzises Aufschichten von drei verschiedenen Materialien hergestellt - ein dielektrisches Material, das als Isolator dient, ein leitfähiges Material, das die elektrische Spule bildet, und ein weichmagnetisches Material, das den Kern ausmacht.

Der Autor: Peter Koller

Peter Koller
(Bild: Anna McMaster)

Gelernter Politik-Journalist, heute News-Junkie, Robotik-Afficionado und Nerd-Versteher. Chefredakteur des Automatisierungsmagazins IEE. Peter Koller liebt den Technik-Journalismus, weil es das einzige Themengebiet ist, wo wirklich ständig neue Dinge passieren. Treibstoff: Milchschaum mit Koffein.

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