In Kürze
- Der Engineering-Fachkräfteindex ist im 4. Quartal 2023 im Vergleich zum Vorquartal um 6 Prozentpunkte auf 96 Prozent gestiegen.
- Dies ist der erste Anstieg nach zwei aufeinander folgenden Quartalen mit sinkenden Indexwerten.
- Der Wert liegt nun auf dem Niveau der zweiten Jahreshälfte 2022 - und damit im Gesamtjahr 2023 immer noch deutlich höher als im Vergleichszeitraum 2015 bis 2021.
Die Indexwerte der untersuchten Stellen entwickelten sich im 4. Quartal 2023 im Vergleich zum Vorquartal uneinheitlich. Den stärksten Anstieg verzeichneten die Betriebsingenieure (+42 Prozentpunkte auf 134%), gefolgt von den Produktionsingenieuren (+36 Prozentpunkte auf 38%) und den Projektingenieuren (+28 Prozentpunkte auf 144%).
Am stärksten gesunken ist die Nachfrage nach Chemieingenieuren (-30 Prozentpunkte). Auffällig ist auch, dass die Indexwerte für die meisten Positionen von Entwicklungsingenieuren rückläufig waren, insbesondere in den Bereichen Automatisierung (-20 Prozentpunkte), Antriebstechnik (-15 Prozentpunkte) und Automotive (-15 Prozentpunkte).
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Lediglich im Maschinenbau (+7 Prozentpunkte) und in der Elektronik (+5 Prozentpunkte) wurden wieder mehr Entwicklungsingenieure gesucht. Im Jahresvergleich ist die Nachfrage nach Entwicklungsingenieuren jedoch in allen untersuchten Positionen zurückgegangen.
Die Entwicklung bei Positionen speziell im Bereich Automatisierung und Maschinenbau zeigt die folgende Grafik:
Maschinenbau schwächelt, IT-Branche boomt
Bei den untersuchten Branchen zeigte sich im 4. Quartal 2023 gegenüber dem Vorquartal mehrheitlich eine geringere Nachfrage nach Ingenieuren. Am stärksten fiel der Rückgang in der öffentlichen Verwaltung mit einem Minus von 41 Prozentpunkten aus. Allerdings ist der Indexwert von 181 Prozent weiterhin der höchste Branchenwert.
Verringert hat sich die Nachfrage nach Ingenieuren auch in der Elektronik/Elektrotechnik-Branche (-24 Prozentpunkte) und im Maschinenbau (-18 Prozentpunkte). Steigenden Bedarf gab es dagegen in der IT-Branche (+48 Prozentpunkte), bei Personaldienstleistern (+37 Prozentpunkte) und im Baugewerbe (+36 Prozentpunkte).
"Wir spüren, insgesamt betrachtet, nach wie vor eine hohe Zurückhaltung bei Neueinstellungen, trotz einiger Ausreißer", erläutert René Gruner, Bereichsleiter Digital Technology and Engineering bei Hays. Das liege im Bereich des Engineerings daran, dass hohe Energiekosten und der unsichere politische Rahmen wenig Anlass für Personalplanung gibt.
Gruner weiter: "Wir beobachten das beispielsweise im Automobilmobilsektor, wo kürzlich gestrichene Subventionen in Green Tech /E-Mobility durch die fehlende Finanzierung auch die Personalsituation belastet. Gleichzeitig bemerken wir einen wachsenden Bedarf nach Hochtechnologien wie der künstlichen Intelligenz, integriert in Produkte und Services. Hier sind vor allem Projekt- und Betriebsingenieure gefragt"