Compamed Eingang

Im letzten Jahr waren erstmals mehr als 700 Aussteller aus 37 Nationen auf der Messe zu finden. (Bild: Messe Düsseldorf)

Hier wird die Science-Fiction endlich zur Realität. Auf der Compamed in Düsseldorf zeigen Zulieferer aus der Medizintechnikbranche neueste Produkte, Trends und Innovationen. Mit mehr als 700 Ausstellern aus 37 Nationen ist einiges geboten. Außerdem wird die Messe erstmals komplett zeitgleich mit der Medica stattfinden. Dadurch schafft sie eine gute Plattform für den Austausch von Zulieferern mit Medizintechnikanbietern und Systempartnern.

Und da gibt es einiges zu besprechen. Neben allgemeinen Trendthemen wie Beschichtungen mit antimikrobieller Wirkung, 3D-Druck und optischen Verfahren für eine bessere Diagnostik, driftet die Branche auch langsam in heute noch unvorstellbare Zukunftswelten. Der Grund liegt dabei im weiter zunehmenden Trend der Miniaturisierung. Ein besonderes Beispiel ist der Nanoroboter in der Blutbahn, der selbstständig Operationen durchführen soll. Entsprechende Visionen hat das Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme (MPI) mit zwei verschiedenen Mirkoschwimmern.

Dabei handelt es sich um eine Art Muschel, die sich durch Öffnen und Schließen fortbewegt, sowie um eine Schraube, die durch Rotation vorankommt. Ihr Durchmesser liegt bei 100 Nanometern, die Länge bei 400 Nanometern. Ein rotierendes Magnetfeld, das von außen angelegt wird, bringt die Minischraube in Bewegung. Hergestellt wird der kleine Roboter dabei im 3D-Druck. Das verwendete Material wie Polydimethylsiloxan ist biokompatibel und körperverträglich. Der Nanoroboter soll eines Tages etwa Tumortherapeutika direkt bis in den Tumor bringen. „Theoretisch ist bei der Größe unserer Konstruktion sogar eine Verwendung innerhalb von Zellen denkbar“, sagt Peer Fischer, Leiter der Arbeitsgruppe Mikro-, Nano- und Molekulare Systeme am MPI.

Chirurgieroboter
Die Compamed ist ein Mekka für komplexe Hightech-Lösungen. Hier ein Chirurgieroboter, der seit Jahren bei endoskopischen Eingriffen erfolgreich eingesetzt wird. (Bild: Messe Düsseldorf)

Die Nachfrage nach Minitechnik ist in der Medizin ungebrochen. „Die Life-Science-Industrie weist eine steigende Nachfrage zur Miniaturisierung, Mikrostrukturierung und Integration von optischen und elektrischen Funktionen in kostengünstigen Komponenten auf“, erklärt Peter Kirkegaard, CEO der schweizerischen IMT Masen und Teilungen. Auf Basis von Glas fertigt das Unternehmen Mikrokanäle, Durchgangslöcher, Elektroden, optische und elektrische Beschichtungen, Wellenleiter und Gitter – mit Abmessungen bis maximal 150 Nanometern.

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