SciFi-Thema
Neben neuen Komponenten werden auch Forschungs- und heute scheinbar noch SciFi-Themen gezeigt. (Bild: Messe Düsseldorf)

Ein weiterer Trend ist das optische Verfahren für eine bessere Diagnostik. Seit April entwickelt das Fraunhofer-Institut für Elektronische Nanosysteme ENAS zusammen mit Industriepartnern ein Mikro-Opto-Elektro-Mechanisches System für die optische Kohärenztomographie. Das ist ein Untersuchungsverfahren, bei dem Licht geringer Kohärenzlänge mit Hilfe eines Interferometers zur Entfernungsmessung streuender Materialien eingesetzt wird.

Erst durch den Einsatz von piezoelektrischer Sensoren, einer integrierten Regelungsschaltung und einer höheren Präzision kann die Technik in ein Endoskop integriert werden. Das Verfahren wird vorwiegend in der Augenheilkunde verwendet.

Auch das Thema Beschichtungen ist und bleibt wichtig. Vor allem mit antimikrobieller Wirkung. Biofilme auf Kathetern können zu Infektionen bei Patienten führen. Deshalb werden in den USA schon zwei Drittel aller Katheter antimikrobiell beschichtet. Auch in Europa werden derartige Katheter eingesetzt.

Neben diesen Themen gilt das Licht als Universalwerkzeug in der Medizintechnik. Vor allem die Einsatzgebiete des modernen Lasern werden immer zahlreicher. Sie schneiden viel genauer als jedes Skalpell und können Gewebe verschweißen. Auch zum Entfernen von Steinen greift der Chirurg meist zum Laser. Besondere Fortschritte hat die Photonik bei minimal invasiven Operationen ermöglicht. Nun arbeiten Forscher an den direkten Blick in die Zelle. So sollen biologische Prozesse auf molekularer oder zellulärer Ebene verstanden und nachgewiesen werden.

Miniaturisierung
Auch in diesem Jahr zeigt sich, dass die Miniaturisierung noch immer ein wichtiges Thema in der Medizin ist. (Bild: Messe Düsseldorf)

Das bietet die Chance Krankheiten wie Krebs frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Mit dem Fluoreszenzmikroskop, entwickelt von Max-Planck-Forscher Stefan Hell, ist die Auflösung inzwischen so hoch, dass einzelne Moleküle sichtbar werden. Biophotonik, Laseranwendungen und Mikrooptik werden in der Medizintechnik immer wichtiger, weil sie risikoarm und patientenfreundlich sind. Thorsten Jürgens, Koordinator Technologieentwicklung bei Olympus Surgical Technologies Europe, berichtete beim Compamed-Frühjahrsforum über neue bildgebende Verfahren, die die Mikrochirurgie deutlich verbessern.

Mit dem Narrow Band Imaging (NBI) gelingt es feine Strukturen und Kapillarmuster auf Schleimhautoberflächen zu erkennen. Menschliches Gewebe absobiert Licht mit kurzer Wellenlängesehr gut. Diese Eigenschaft nutzt das NBI und liefert zusätzlich Informationen, die beim normalen endoskopischen Bild nicht möglich sind. Ein Filter erzeugt zwei 60 Nanometer breite Spektren in den Wellenlängenbereichen von 415 und 540 Nanometern. Durch die Absorption von Hämoglobin wird der Kontrast der Blutgefäße erhöht. Da das Licht unterschiedlich tief eindringt, kann die anatomische Schicht ermittelt werden, in der ein Blutgefäß verläuft.

Innovative Werkstoffe

Weitere Entwicklungen in der Medizintechnik werden im Compamed Suppliers Forum in Halle 8b diskutiert. Aussteller informieren über „innovative Werkstoffe als Basis technischer Neuerungen über benutzerzentriertes Design medizintechnischer Applikation gemäß IEC 62366 und der Miniaturisierung“, erklärt Peter Reinhardt, Chefredakteur der Zeitschrift DeviceMed. Es werde die gesamte Prozesskette bis zu den Themen Packaging sowie Marktzugang und Zulassung dargestellt. Neu sind in diesem Jahr Vorträge zur Lieferperformance in der Medizintechnik, einschließlich der Vorstellung von Stellhebeln für Leistungsverbesserungen.

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Seit 1992 zeigen Austeller ihre neuesten High-Tech-Lösungen für die Medizintechnik: von Komponenten und Bauteilen bis hin zu Ausrüstungen für technische Geräte. (Bild: Messe Düsseldorf)

Compamed 2015

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Wann: 16. bis 19. November, täglich von 10 bis 18.30 Uhr

Wo: Messegelände Düsseldorf, Hallen 8a + 8b

Wieviel: 1-Tageskarte (Compamed und Medica) 60 Euro (Online-Vorverkauf 20 Euro), ermäßigt 20 Euro; Dauerkarte (Compamed und Medica) 159 Euro (Online-Vorverkauf 69 Euro).

Was: Komplettes Spektrum von Produkten, Materialien und Dienstleistungen in der medizinischen Industrie. High-Tech-Lösungen, Rohmaterialien und Vorprodukte, Bauteile, Komponenten und Teilprodukte für medizinische Geräte, Ausrüstungen und Technologien für die medizinische Geräteherstellung, Verpackung und Dienstleistung, Mikrosystemtechnik und Nanotechnologie, Auftragsfertigung „Electronic Manufacturing Services“ (EMS), komplexe OEM-Partnerschaften.

Für wen: Technische Einkäufer, F&E- und Produktionsleiter, Ingenieure/Techniker, Konstrukteure, Verpackungsspezialisten oder Manager.

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