BASF und HP stärken ihre Zusammenarbeit, um den Lernprozess über notwendige Anforderungen und Bedürfnisse zur Materialentwicklung für die Großserienproduktion zu beschleunigen. Diese werden dann gegebenenfalls bei BASF in die beschleunigte Entwicklung verschiedener Materialien für verbesserte 3D-Druck-Produkte einfließen.
Erfahrungen für den 3D-Druck nutzen
In der chemischen Industrie verfügt BASF über ein breites Materialportfolio, das für die Entwicklung von 3D-Druck-Materialien genutzt werden kann. Dazu zählt beispielsweise eine große Bandbreite an technischen thermoplastischen Kunststoffen, Polyurethanen, Acrylaten wie Photopolymeren, Photoinitiatoren, funktionalen Additiven, Stabilisatoren, Pigmenten sowie Metallsystemen. Diese Produkt-Palette dient als Basis für gebrauchsfertige Formulierungen für den 3D-Druck.
Erfahrung bei der Entwicklung von Kunststoffen
„BASF bringt eine enorme Erfahrung bei Materialien für die industrielle Produktion in die 3D-Druck Industrie mit ein“, erklärt Dr. Tim Weber, globaler Leiter der Einheit 3D Materials & Advanced Applications 3D Printing bei HP.
„Wir wollen den 3D-Druck von der Kleinserie- in die industrielle Großserienproduktion überführen, indem wir mit Partnern zusammenarbeiten, die eine lange Geschichte bei der Entwicklung neuer Materialien zusammen mit Industriekunden
haben.“
BASF hat große Erfahrung bei der Entwicklung von Kunststoffen. Zum Portfolio zählen zum Beispiel die leistungsstarken technischen Kunststoffe wie das Polyamid Ultramid, Ultradur, auf Basis von Polybutylenterephthalat, Ultrason basierend auf Polysulfonen sowie Ultraform, einem Polyoxymethylen.
Eine andere wichtige Produktgruppe sind die Polyurethane. Sie werden bei der Wärmedämmung von Gebäuden oder für den Leichtbau bei Autos eingesetzt. Auch Hersteller von Schuhen, Haushaltswaren und Sportausstattungen nutzen die besonderen Vorteile der Polyurethane.
Zu diesen gehören unter anderem thermoplastische Elastomere wie Elastollan (TPU) und mikrozelluläre Elastomere.
Diese bereits bestehenden Geschäfte und großen Kompetenzen sind das Rückgrat für die Entwicklung von Materialien speziell für industrielle 3D-Druck Anwendungen.
Den Kunden besser kennen lernen
"Bei der Zusammenarbeit mit HP können wir unser Verständnis von Kundenbedürfnissen und Anwendungen mit unserer Materialkompetenz zusammenbringen“, sagt Dietmar Geiser, bei derBASF New Business verantwortlich für Strategie im Bereich 3D-Druck.
„Die HP Open Platform treibt die Entwicklung von Materialien für die industrielle Großserienproduktion mit 3D-Druck stärker voran, und BASF wird dabei eine entscheidende Rolle spielen.“
Bei der Multi Jet Fusion Technologie von HP wird zunächst wie beim 2D-Druck eine spezielle Tinte mit einem Inkjet-Druckkopf für die gewünschte Form auf ein Polymerpulver aufgetragen. Anschließend wird das Druckobjekt mit Infrarotlicht belichtet.
Durch die besondere Wärmeleitfähigkeit der Tinte verschmilzt das Polymerpulver nur an den Stellen, an denen der Druckkopf die Tinte aufgetragen hat und nicht an den Stellen, an denen eine andere Tinte zur Begrenzung des Objektes aufgetragen wurde.
Im Unterschied dazu wird bei dem heute auf dem Markt weit verbreiteten Lasersinterverfahren das Pulver mit Hilfe eines Lasers, an den gewünschten Stellen verschmolzen. Im Vergleich zu anderen 3D-Drucktechnologien soll durch die Multi Jet Fusion-Technologie von HP die Serienproduktionen zehnmal schneller und mit halben Kosten möglich werden. hei