
Das Hightech-Airshield der ETH Zürich. Das mit Sensoren und Kameras vollgepackte Plexiglas-Airshield wird von einem Elektro-Kart gezogen. (Bild: ETH Zürich / Alessandro Della Bella)
Forschende der ETH Zürich haben ein Airshield entwickelt, das ein neues Hochgeschwindigkeitstraining ermöglicht: Laufen fast ohne Luftwiderstand. Der Airshield ist ein U-förmiger Windschutz aus Plexiglas mit Rädern. Er wird mit einem Gokart vor der Läuferin oder dem Läufer hergefahren. Sensoren regeln die Geschwindigkeit. Der Fahrer im Gokart muss nur lenken. Athlet:innen erreichen so auch im Training Wettkampfgeschwindigkeiten, die sonst nur durch einen erhöhten Adrenalinspiegel möglich sind.
Mit der neuen Technologie optimieren und verinnerlichen die Athlet:innen Bewegungsabläufe bei hohen Geschwindigkeiten. "Das Training mit Geräten wie dem Airshield hilft mir, die letzten Prozente aus meinem Training herauszuholen. Und es macht Spass!", sagt die Leichtathletin Mujinga Kambundji. "Es ist ein Gefühl, als ob man fliegen würde", ergänzt die Leichtathletin und ETH-Studentin Géraldine Frey.
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Bei diesem Overspeed-Training wird ein Sportler mit künstlichen Mitteln dazu gebracht, schneller zu laufen, als er es derzeit ohne Hilfe kann. So lernt der Körper, wie er diese Geschwindigkeit halten kann. Das Ziel ist, dass der Sportler diese Abläufe und dieses Leistungsniveau anschließend ohne fremde Hilfe wiederherstellen kann.
Das Airshield ist ein keilförmiger Wagen, der vorne und an den Seiten mit transparenten Plexiglasplatten verkleidet ist und von einem elektrischen Go-Kart gezogen wird. Während der Sportler direkt hinter dem Schild läuft, misst ein nach hinten gerichteter LiDAR-Sensor (Light Detection and Ranging) im Inneren des Schildes kontinuierlich, wie weit der Läufer von ihm entfernt ist. Diese Daten werden drahtlos an das Go-Kart übertragen, das automatisch beschleunigt oder verlangsamt, um die Person im "Sweet Spot" zu halten - der Fahrer muss nur noch lenken. Der Wagen ist zusätzlich mit mehreren Videokameras ausgestattet, die Aufnahmen des Sportlers machen, die später von ihm und seinem Trainer ausgewertet werden können.
Mehr Details dazu in folgendem Video: