Elektronische Messsysteme, Werkzeuge und Fotoapparate – in speziellen Koffern mit einer individuellen Schaumstoffeinlage lassen sich auch sensible Geräte gut geschützt transportieren. Bis dato war der Aufwand, eine solche Schaumstoffeinlage zu produzieren, jedoch sehr hoch: Die Kunden schickten die zu verpackenden Teile physisch an den Hersteller der Schaumstoffeinlagen.
Dort erstellte die Konstruktionsabteilung 3D-CAD-Modelle, CAM-Programme, Zeichnungen und Arbeitspläne, die der Vertrieb mit dem Auftraggeber abstimmte. Ein zeitraubender Prozess, der Dirk Breitkreuz, Geschäftsführer der Wetropa Kunststoffverarbeitung, schon länger ein Dorn im Auge war: „Wir wollten unseren Kunden die Bestellung einer Schaumstoffeinlage so einfach wie möglich machen und den kompletten Bestellvorgang durch Digitalisierung optimieren. Uns schwebte eine komfortable, immer verfügbare, Web- und Mobile-basierte Lösung vor.“
Einfach gestaltete sich der Weg zu dieser Industrie 4.0-Lösung zunächst nicht. Verschiedene Anbieter scheiterten an der Komplexität der Aufgabe. Erst die Zusammenarbeit mit Bright Solutions brachte den gewünschten Erfolg. Das Web- und App-Entwicklungsunternehmen konzipierte und realisierte auf Basis von Drupal in nur acht Monaten ein neues Produkt: den Foam-Creator, einen Online-Konfigurator für Schaumstoffeinlagen.
Rund um die Uhr lassen sich damit eigene Schaumstoffeinlagen konstruieren und per E-Commerce direkt online bestellen. Der Konstruktionsaufwand bei Wetropa konnte – gerade für geringe Stückzahlen – dank der neuen Software um 75 Prozent reduziert und die Serviceverfügbarkeit auf 100 Prozent gesteigert werden.
Komplexe Anforderungen schnell realisiert
Die Kernanforderungen an das Tool waren von Anfang an sehr hoch. Schließlich sollten die über die Applikation konstruierten Einlagen direkt produziert werden. Die Entwickler mussten zunächst die fachlichen Anforderungen der Konstruktionsabteilung präzise nachvollziehen. Zusätzlich galt es, auch die Anbindung der E-Commerce-Lösung an das bestehende ERP-System direkt zu realisieren. In detaillierten Workshops erarbeiteten die Entwickler gemeinsam mit den Experten aus Konstruktion, Vertrieb und Produktion die Basis für ein technisches Konzept basierend aus verschiedenen Komponenten:
- Einfach zu bedienende Anwenderoberfläche
- Backend-System basierend auf Drupal und Drupal-Commerce, das die Business-Logik bereitstellt und das System E-Commerce-fähig macht
- Javascript-Konfigurator zur Konstruktion der Einlagen, Anbindung über Webservices
- Smartphone-App, um die zu platzierenden Objekte einfach und schnell zu scannen.
„Weite Teile des Prozesses waren für uns zu Beginn des Projektes völliges Neuland. Die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Team von Wetropa ermöglichte es uns, sehr schnell ein komplexes technisches Konzept und einen Prototypen dazu zu entwickeln“, erklärt Manuel Pistner, Geschäftsführer von Bright Solutions.