Handtmann in Baienfurt hat sich auf die Entwicklung und den Bau von Fünfachs-HPC/HSC-(High Performance Cutting/High Speed Cutting)-Bearbeitungszentren konzentriert. Damit lassen sich kleine Bauteile mit einem Durchmesser von bis zu 800 mm bis hin zu großen Platten bis fast 50 m Länge, Profile bis 30 m sowie Bauteile mit tiefen Taschen – auch in verschiedenen Werkstoffen – bearbeiten. In den vergangenen Jahren hat sich das Unternehmen eingehend mit der Konzeption von Horizontalbearbeitungszentren (HBZ) beschäftigt, damit zerspanungsintensive Bauteile bei geringem Platzbedarf bearbeitet werden können. Diese Zentren verbessern die Bearbeitung, senken die Stückkosten und stehen für hohe Präzision und Produktivität.
In den neuesten Modellen der HBZ-Trunnion-Baureihe schließt eine Maschinenschutztür eine Gefährdung des Bedienpersonals bei gleichzeitiger Vermeidung von unproduktiven Nebenzeiten aus. Dazu setzt Handtmann auf das dezentrale Positionier- und Türantriebssystem KFM Safety von Siei-Areg.
High Performance Cutting bei horizontaler Bearbeitung
Maschinen der HBZ-Trunnion-Baureihe aus der Produktlinie der Horizontalbearbeitungszentren vereinen eine Vielzahl technologischer Vorteile bei der dynamischen Fünfachsbearbeitung von Aluminium bis Stahl und Titan für einen maximalen Durchmesser bis zu 1700 mm. Bei der Entwicklung standen eine hohe Bearbeitungsqualität bei gleichzeitig hoher Zerspanleistung, kurze Durchlaufzeiten sowie reduzierte Stückkosten im Vordergrund. Ausgelegt auf eine wirtschaftliche Bearbeitung deckt die Baureihe eine Vielzahl an Anwendungen aus dem Bereich Automotive, Modell- und Formenbau, Werkzeugbau, Maschinenbau, Energietechnik und Aerospace ab. Im Jahr 2013 erweiterte Handtmann die HBZ-Trunnion-Baureihe und stieß mit der Entwicklung größerer Baugrößen in ein bis dahin fast unbearbeitetes Gebiet vor. Seitdem bietet das Maschinenbauunternehmen neben der kleineren HBZ Trunnion 80 (Tischdurchmesser 800 mm) nun auch Bearbeitungszentren mit Tischdurchmessern von 1200 mm und 1600 mm (HBZ Trunnion 120 und HBZ Trunnion 160) an.
Ernst-Ulrich Schmitz, Leiter Konstruktion und Entwicklung bei Handtmann, erklärt: „Die Vorteile unserer kleineren Maschinen stehen nun auch für größere Bauteile zur Verfügung. So sind die beiden größeren Maschinen ebenfalls durch äußerst hohe Steifigkeit charakterisiert und eignen sich damit besonders gut für die Bearbeitung von Titan und Stahl. Da spanabhebende Bearbeitungsverfahren aufgrund der entstehenden Nebenprodukte nicht ganz ungefährlich sind, achten wir bei der Konstruktion unserer Anlagen immer sehr auf die Einhaltung aller Sicherheitsvorschriften.“
Gefährdung ausgeschlossen
Das Be- und Entladen der Bearbeitungszentren kann durch eine einteilige L-Tür entweder von Hand oder im Automatikbetrieb mit entsprechenden Robotern von vorne und oben erfolgen. Handtmann kam es bei der Entwicklung vor allem auf ein ergonomisches Handling sowie einen freien Zugang zum Bearbeitungsraum an. Dieser wird nach dem Beladevorgang mithilfe einer Schutztür geschlossen, um zu verhindern, dass die in der Umgebung befindlichen Personen durch wegfliegende Späne oder andere Nebenprodukte gefährdet werden. „Die möglichen Verletzungen durch Werkzeuge oder andere herumfliegende Teile sind als sehr schwer bis tödlich einzustufen. Die Schutzfunktion der Schiebetür hat also eine große Bedeutung bei der Risikominimierung“, so Ernst-Ulrich Schmitz.
Bei handbedienten Maschinen muss der Türantrieb im sicheren Betriebsmodus sein. Eine Verletzungsgefahr für den Maschinenbediener durch die Tür ist auszuschließen. Werden die Maschinen im Automatikbetrieb beladen und mit entsprechenden Schutzeinrichtungen zusätzlich geschützt, ist ein schnelles Öffnen und Schließen der Tür wesentlich, um Nebenzeiten möglichst gering zu halten. Diese Anforderungen waren von dem zu installierenden Positioniersystem zu erfüllen.