Der Wettbewerb nimmt national wie international stark zu. Als einen Grund nennt Karl-Friedrich Berger, Chef der Unternehmensberatung Isgatec, Fusionen und Unternehmensübernahmen, die zu einer Reduzierung der Marktteilnehmer führen. Auf der anderen Seite entstünden durch die wachsenden Anforderungen an Dichtungslösungen Nischen, „die wiederum Spezialisten Chancen eröffnen.“
Mit solch zunehmenden Anforderungen sieht sich auch C. Otto Gehrckens (COG) konfrontiert. Dichtungen müssten entsprechend technisch weiter- oder gar neu entwickelt werden, um dem technischen Fortschritt der jeweiligen Anwendung zu genügen. Michael Krüger, Leiter der Anwendungstechnik: „In diesem Kontext sind Anforderungen an die Kälteflexibilität und die Beständigkeit gegen neue Medien häufiger gefragt.“
Doch wie gelingt es, in einem Hochlohnland wie Deutschland, mit einem häufig den C-Teilen zugerechneten Produkt international wettbewerbsfähig zu bleiben? Eine Antwort weiß Thomas Deigner, Geschäftsführer von SKF Economos Deutschland: „Grundsätzlich haben wir die Chance als Technologieland, uns im globalen Wettbewerb mit Innovationen zu unterscheiden.“ Weshalb das Unternehmen den Fokus auf neue Produktlösungen „mit klarer Analyse in Bezug auf Kosten und Geschwindigkeit“ richtet, um dem Endkunden einen Zusatznutzen bieten zu können. SKF nennt das „Innovationen an einem Tag“.
Und Karl-Friedrich Berger von Isgatec stimmt zu: „Steigende Anforderungen an die abzudichtenden Produkte quer durch alle Branchen in den Industrieländern erfordern den Einsatz immer speziellerer und auch hochwertiger Dichtungs- und Klebelösungen.“
Dichtungstechnik als limitierender Faktor
Die Entwicklung der Dichtungstechnik folgt als klassisches C-Teil also den jeweiligen Trends. Allerdings setzt sie teilweise auch Grenzen. Dr. Mandy Wilke ist Technology Specialist Fluid Power Europe bei der Trelleborg Sealing Solutions Germany. Sie räumt ein, dass „die Dichtung für viele Anwendungen ein limitierendes Maschinenelement darstellt, mit dessen Leistungswerten manche Entwicklung eingeschränkt sein kann“.
Das bestätigt auch Isgatec. Das Beratungsunternehmen führt jährlich die Branchenumfrage „Das bewegt den Markt“ durch. Karl-Friedrich Berger kommt zu dem Schluss: „Es wird heute immer schwieriger, Lösungen zu finden, und teilweise sind die technischen Grenzen erreicht. Entscheidend ist das Know-how für eine ganzheitliche Betrachtung der Optionen.“ Seine Empfehlung ist, Spezialisten früh hinzuziehen, um den Aufwand für eine bedarfsgerechte Lösung gering zu halten. „An diese Stelle wird zu oft zu viel Geld verbrannt.“