Die Kooperation von Sick und Endress+Hauser soll unter anderem zu einem nachhaltigeren Energieeinsatz in der Prozessindustrie beitragen.

Die Kooperation von Sick und Endress+Hauser soll unter anderem zu einem nachhaltigeren Energieeinsatz in der Prozessindustrie beitragen. (Bild: Sick)

Die Energiewende erfordere neue technologische Lösungen für die Dekarbonisierung der Prozessindustrie, die beide Unternehmen mit gebündelten Kräften vorantreiben werden, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der beiden Unternehmen. Die strategische Zusammenarbeit umfasst die Gründung eines Joint Ventures, welches das Angebot an Prozesslösungen für die Dekarbonisierung stärken und weiter ausbauen wird, sowie den Übergang von Vertrieb und Service für Prozessautomation von Sick an Endress+Hauser. Vorbehaltlich der kartellrechtlichen Genehmigung wird das gemeinsame Unternehmen zum Jahreswechsel 2024/2025 seinen Betrieb aufnehmen.

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Im Oktober 2023 haben Sick und Endress+Hauser eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet, um die Analysenmesstechnik und die Technologien zur Gasdurchflussmessung von Sick künftig gemeinsam zu vermarkten und weiterzuentwickeln. Die bestehenden Produktportfolios beider Unternehmen ergänzen sich, wodurch Kunden in der Prozessindustrie von einem breiteren Lösungsangebot und einer höheren Innovationsgeschwindigkeit profitieren sollen. So sind Ultraschall-Durchflussmessgeräte von Sick schon heute in der Lage, Erdgas-Wasserstoffgemische zuverlässig zu messen und unterstützen so die Umstellung auf nichtfossile Energieträger.

Das haben die beiden Partner vereinbart:

  • Sick und Endress+Hauser werden jeweils 50 Prozent der Anteile an dem Joint Venture zur Entwicklung und Herstellung von Prozesslösungen für die Dekarbonisierung halten. Sick wird die produktgenerierenden Einheiten seines Geschäftsbereichs Cleaner Industries mit rund 730 Mitarbeitenden an mehreren Standorten in Deutschland in das Joint Venture einbringen.
  • Ein weiterer Kernpunkt ist der Wechsel von rund 800 Sick-Mitarbeitenden in 42 Ländern zu Endress+Hauser. In den Sales Centern von Endress+Hauser werden sie die Produktlösungen des Joint Ventures an zusätzliche Prozesskunden weltweit vertreiben, weitere Märkte erreichen und neue Anwendungsfelder erschließen.
  • Das sogenannte „Closing“, der Vollzug der Transaktion, ist zum Jahreswechsel 2024/2025 geplant, vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden.
Gemeinsam für die Prozessautomation: Dr. Mats Gökstorp, Vorstandsvorsitzender der SICK AG (links), und Peter Selders, CEO der Endress+Hauser Gruppe.
Gemeinsam für die Prozessautomation: Dr. Mats Gökstorp, Vorstandsvorsitzender der Sick AG (l.), und Peter Selders, CEO der Endress+Hauser Gruppe. (Bild: Sick)

Das starke Kerngeschäft der Fabrik- und Logistikautomation, in dem SICK über 80 Prozent seines Umsatzes generiert, bleibt von dem vereinbarten Zusammenschluss mit Endress+Hauser unberührt, heißt es weiter.

„Wir wollen die nachhaltige Transformation in der Prozessindustrie vorantreiben und unsere Kunden bestmöglich dabei unterstützen, die Chancen der Dekarbonisierung zu nutzen. Daher bringen SICK und Endress+Hauser Technologiekompetenz und Marktexpertise zusammen. Im Sinne unserer Kunden und Mitarbeitenden freuen wir uns auf die strategische Partnerschaft, um die Zukunft der Prozessautomation gemeinsam zu gestalten“, sagt Dr. Mats Gökstorp, Vorstandsvorsitzender der SICK AG.

„Diese strategische Partnerschaft eröffnet SICK und Endress+Hauser Chancen für Wachstum und Entwicklung. Wir gehen diesen Weg, weil wir in der Zusammenarbeit und durch die Vernetzung gemeinsam in überschaubarer Zeit mehr erreichen können als jede Seite für sich allein – zum Nutzen unserer Kunden, der Mitarbeitenden und beider Unternehmen“, sagt Dr. Peter Selders, CEO der Endress+Hauser Gruppe.

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