Prime Cube und das HMI-Framework

Bei den kundenspezifischen Computersystemen der Marke Prime Cube geht es darum, dem Entwickler möglichst viele Freiheitsgrade in der Gestaltung seiner Maschine zu bieten. Die Geräte basieren auf einem Baukastensystem mit aufeinander abgestimmten, hochwertigen und langzeitverfügbaren Komponenten. Dabei kommen je nach Bedarf Single-, Dual- oder Quad-Core-Prozessoren zum Einsatz, vom einfachen Intel Atom oder AMD Fusion bis hin zur 5. Generation des Intel Core i7. Die Systeme setzen auf speziellen Industrie-Mainboards auf. Sie sind auf eine energieeffiziente Architektur ausgelegt, um eine lüfterlose CPU- und Systemkühlung über einen weiten Temperaturbereich zu erreichen. Auch die Speicheroptionen sind vielfältig: von CF über HDD und SSD bis hin zu Raid-Systemen. Standardisierte PC-Schnittstellen sowie Feldbus-Interfaces wie CAN, Devicenet, Profinet und Echtzeit-Ethernet unterstützen die Kommunikationsfähigkeit der Systeme.

Darauf aufbauende Kundensysteme werden immer zielgerichtet konzipiert und bei Bedarf mit individuellen Funktionen versehen, sodass sie die geforderten Funktionen erfüllen. Vor allem bei HMI-Lösungen ist eine individuelle Anpassung an den jeweiligen Prozess essenziell. Die Range verfüg­barer TFT-Displays beginnt bei 4,3 Zoll und geht bis 55 Zoll, in einigen Varianten auch mit 4K-Ultra-HD-Auflösung. Eine Berührungserkennung erfolgt wahlweise projiziert-kapazitiv (PCT) oder analog-resistiv. Multi-Touch-Displays eröffnen durch die Bedienmöglichkeiten mit zwei oder mehreren Fingern ergonomischen Komfort.

Die Interaktion zwischen Benutzer und Embedded-System verbessert Schubert durch ein eigens entwickeltes HMI-Framework. Der horizontal erweiterte 16:9-Bildschirm ermöglicht eine Unterteilung des Touchscreens in mehrere Arrays, die dem Anwender alles auf einen Blick präsentieren. So kann zum Beispiel die CNC-Oberfläche eins zu eins übernommen werden. Rechts oder links daneben ist es nun möglich, gleichzeitig weitere Touch-Felder individuell für kundenspezifische Applikationen einzufügen, etwa Maschinenkamerabilder, Werkzeugverwaltung, Bedienungsanleitung, File-Manager oder Softkeyboard. Tasten als Touch-Funktionen lassen sich außerdem zusätzlich in das Display einbinden.

Das Unternehmen: Schubert System Elektronik

Das in Neuhausen ob Eck ansässige Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der Firma Schubert in Crailsheim, einem führenden Hersteller von Verpackungsmaschinen und -anlagen. Das Tochterunternehmen Schubert System Elektronik geht zurück auf das Unternehmen Leukhardt Systemelektronik, das zwischenzeitlich als Teil der MSC-Unternehmensgruppe auch unter MSC Tuttlingen firmierte. Die Mitarbeiter in Neuhausen hatten schon zu Zeiten von Leukhardt und MSC die komplette Elektronik für Schubert Crailsheim entwickelt. Schubert war Teilhaber und stockte 2013 seine Anteile auf 100 Prozent auf. Seit Oktober 2013 firmiert das Unternehmen nun unter Schubert System Elektronik GmbH.

Die Schubert System Elektronik ist ein selbstständiges Unternehmen, das natürlich weiterhin die Elektronik­entwicklung und Fertigung für den Mutterbetrieb übernimmt, das daneben aber mittlerweile auch eigene Produktlinien entwickelt hat. Der Fokus liegt dabei auf kundenspezifischer Elektronik und Human Machine Interfaces (HMI) für den Maschinenbau.
Aktuelle Produktbereiche sind „BK Mikro“ mit flexibel anpassungsfähigen Sensorsystemen für die Werkzeugbruch- und Werkstücküberwachung, der Transportroboter „Transmodul“ sowie die modu­lare Industrie-PC-Reihe „Prime Cube“. Bei ­Prime Cube gibt es kein Katalog-Programm, die Systeme werden auf Basis eines Technologiebaukastens ausschließlich kundenindividuell auf die jeweilige Applikation zugeschnitten. Das Leistungsspektrum beginnt auf der Board-Level-Ebene mit BIOS- und Firmware-Programmierung bis hinauf zur Betriebssystem-Ebene. Hardwareseitig beginnt es bei einfachen Gehäusen über 4-Zoll-Panel-PC-Steuerungen bis hin zu komplexen HMIs mit bis zu 55 Zoll Bildschirmdiagonale.

Eine Besonderheit ist das sogenannte HMI-Frame­work, mit dem Schubert die üblicherweise noch im 4:3-Format programmierte Visualisierung von Maschinensteuerungen (NC, SPS, Robotik etc.) in ein 16:9-Display integriert und flexibel mit Elementen wie Dokumentation, Videostreams und anderem kombiniert.

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