Harte Landung nach einem Höhenflug. Im ersten Quartal 2024 hatte der Hays-Fachkräfte-Index Engineering noch um 30 Prozentpunkte auf 126 Prozent zugelegt - der höchste Index-Wert seit Anfang 2015. Nun ist im zweiten Quartal der Bedarf an Ingenieuren positionsübergreifend um 47 Prozentpunkte eingebrochen auf den niedrigsten Wert seit Q3/2021.
"Der Rückgang der Nachfrage nach Ingenieuren hat verschiedene Ursachen. Ein wesentlicher Faktor ist die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit, die zu einer Verringerung der Investitionen in neue Projekte führt. Insbesondere der klassische Automotive Sektor befand sich in den letzten Monaten stark im Abbaumodus", sagt René Gruner, Bereichsleiter Digital Technology and Engineering bei Hays.
Die Entwicklung im Einzelnen
Ausnahmslos alle einbezogenen Ingenieurberufe sind im zweiten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorquartal weniger gesucht. Besonders deutlich sinkt die Nachfrage für folgenden Positionen:
- Qualitätsingenieure: -66 Prozentpunkte auf 54 Prozent
- Projektingenieure: -65 Prozentpunkte auf 119 Prozent
- Versuchsingenieure: -62 Prozentpunkte auf 44 Prozent
- Entwicklungsingenieure (Mechatronik): ebenfalls -62 Prozentpunkte auf 14 Prozent
- Planungsingenieure: -54 Prozentpunkte auf 163 Prozent
Automatisierungingenieure weiter sehr gefragt
Wesentlich geringer fällt der Rückgang etwa für Ingenieure für Maschinen- und Anlagenbau und für Konstruktionsingenieure mit Veränderungen zwischen -17 bis -26 Prozentpunkten aus. Unabhängig von dem aktuellen Rückgang zeigt sich, dass für einzelne Ingenieurberufe ein höherer Bedarf besteht. Ihr Indexwert liegt deutlich über dem Gesamtindexwert von 79 Prozent.
Die Top-3 Positionen sind:
- Automatisierungsingenieure: 173 Prozent
- Bauingenieure: 167 Prozent
- Planungsingenieure: 163 Prozent.
Deutlich verschlechtert haben sich dagegen die Berufsaussichten für Entwicklungsingenieure, Fertigungs- und Berechnungsingenieure mit Indexwerten zwischen 0 bis - 13 Prozent. Weitere konkrete Zahlen liefert die folgende Grafik: