"Wir wollen erforschen, welche Möglichkeiten sich damit für die Holzverarbeitung erschließen und welche Geschäftsmodelle, sich daraus auch für kleinere Unternehmen erzielen lassen“, erklärt Prof. Dr. Klaus Dreiner vom Fachbereich Holzingenieurswesen an der HNEE. Für die Wissenschaft und Praxis eröffnen sich vielfältige Tätigkeitsfelder, die auch von Studierenden in enger Zusammenarbeit mit Experten vom Tischlereiunternehmen Artis erkundet werden.
„Denkbar sind Projekte, die sich mit der Geometrieerfassung an Bauteilen während der Bearbeitung befassen“, nennt der Dozent ein Beispiel. Auch die Umsetzung von 3D-Druck, Bohr-, Schneid-, Fräs- und Schleifarbeiten mit dem Roboter gehören dazu. Die Zelle dient u.a. zur Bearbeitung von Holzwerkstoffen und Hartschäumen. In einem Forschungsprojekt hat Artis auch neue Verfahren der Blechumformung entwickelt und erprobt.
Roboterarm kann Werkstücke umfangreich bearbeiten
Ergebnisse aus der Kooperation werden zum einen in die Lehre der Hochschule einfließen. Zum anderen profitiert das Unternehmen Artis von der wachsenden Expertise der Studierenden, die durch einen praxisorientierten Austausch in Lehrveranstaltungen und Praktika gefördert werden.
Gegenüber den bekannten CNC-Bearbeitungszentren hat der Roboterarm mit seinen sieben Gelenken eine ungleich größere Beweglichkeit und kann die Werkstücke nahezu umgreifend mit einem Arbeitsvolumen von 150 m³ bearbeiten. Er kann zahlreiche, verschiedene Werkzeuge für Bearbeitungen oder Handhabungen aufnehmen und jederzeit die Lage oder Ausrichtung des Werkstücks verändern. Bis zu 200 Kilogramm Tragkraft kann er dazu aufbringen. Die Bedienung des Roboters erfolgt über eine Standard-Industriesoftware. Mit generativer Design-Software kann noch mehr Potenzial ausgeschöpft werden.
Bekannt sind diese Maschinen aus Automatisierungsprozessen beispielsweise in der Autoindustrie. In der Holzbranche betreten die HNEE und Artis als Kooperationspartner nun Neuland. „Die Frage ist, was können wir aus der Maschine herausholen“, betont Prof. Dr. Klaus Dreiner. Er sieht eine mögliche Zukunft in Holz bearbeitenden Betrieben, die aufgrund ihrer Größe keine Massenartikel produzieren können und wollen. „Mit Kreativität können künftig unter Anwendung der Roboterzelle ganz neue Wege beschritten werden“, blickt er in die Zukunft. Genau hier setze die Kooperation der HNEE und Artis an. hei