Das Wiener Unternehmen Cubicure ist auf die additive Fertigung von Modellen, funktionalen Prototypen und Serienteilen aus neuartigen Kunststoffen auf Photopolymerbasis spezialisiert. Diese Produkte entstehen durch die patentierte Hot-Lithography-Technologie in einer eigens entwickelten 3D-Druckanlage. Dabei härtet ein High-End-Laser den Kunststoff Schicht für Schicht mit höchster Präzision aus. Die so produzierten Bauteile haben eine hohe Bruchzähigkeit und ähnliche mechanische Eigenschaften wie Präzisionsspritzgussteile. Seit dem Jahr 2017 ist die Anlage auf dem Markt und der Absatz steigt kontinuierlich. Bereits in den ersten zwölf Monaten hat das Jungunternehmen zehn Caligma-200-Produktionsanlagen gebaut. Mittlerweile hat das Unternehmen nicht nur die Zahl seiner Mitarbeiter von anfangs vier auf 17 erhöht, sondern auch einige Auszeichnungen erhalten; unter anderem kürte die Wirtschaftskammer Wien Cubicure als Start-up Star Vienna.
Maschineneinhausung: Wie die Auswahl der Komponenten zustande kam
Für die Einhausung ihrer innovativen 3D-Druckanlage Caligma 200 suchte das Unternehmen nach Alternativen zu den herkömmlichen, geschweißten Stahlsystemen. Gefordert war eine leichte Konstruktion mit geschlossenen und glatten Oberflächen ohne auffällige Schweißnähte. Darüber hinaus sollte das Maschinengestell qualitativ und optisch hochwertig, aber auch kosteneffizient sein. Bei der Suche stieß das Unternehmen auf Profile und Komponenten aus Aluminium des Herstellers Item. Die komplette, hochfunktionale Maschinenkabine mit entsprechenden Daten, die Item auf seiner Website präsentierte, machte das Unternehmen neugierig. Cubicure erkundigte sich beim Unternehmen Haberkorn, dem österreichischen Vertriebspartner von Item, nach den Funktions- und Einsatzmöglichkeiten der XMS-Bauteile. Das formschöne Design der Produkte, verbunden mit vielen funktionalen Aspekten, überzeugte schnell und auch die Produktvideos von Item machen deutlich, dass die Profilsysteme durchdacht sind und umfangreiches Zubehör vorhanden ist. In Zusammenarbeit mit Haberkorn passte Cubicure das vorhandene Grundmodell den eigenen Bedürfnissen an. So entstand eine optimale Maschineneinhausung. Durch die hohe Anzahl von Verbindungselementen konnte das Unternehmen sehr flexibel konstruieren und musste keine eigene Individuallösung finden.
Das Maschinengestell für die Caligma 200 besteht aus zwei Ebenen. Neben einer offen gestalteten Arbeitsfläche befindet sich der 3D-Drucker in der eigentlichen Prozesszone der Anlage. Dieser ist hinter durchsichtigen Flächenelementen sicher und geschützt positioniert. Dennoch bleibt dieser Bereich durch den Einsatz von passenden, als Laserschutz ausgestalteten Türsegmenten leicht zugänglich. Dichtungen sorgen für Sauberkeit und verhindern das Eindringen von Staub und Schmutz. Cubicure hat die Anlage in mehrere Module aufgeteilt. In der unteren Ebene des Maschinengestells sind die Versorgungsanschlüsse und die Lasertechnik sowie Steuerung und Elektrotechnik untergebracht. Präzise und dicht schließende Türen umgeben diese Komponenten der Anlage. Dadurch ist im Wartungsfall eine ausgezeichnete Zugänglichkeit garantiert. Der Spannsatz XMS verhindert dabei einen Verzug infolge des Eigengewichts.
Die Türprofile XMS in Verbindung mit entsprechenden Flächenelementen gewährleisten geringe Spaltmaße. In Kombination mit passenden Abdeckkappen ergeben sich so hochwertige Materialien mit geschlossenen, leicht zu reinigenden Oberflächen. Mehrere Türschlösser X8 verhindern ein unbefugtes Öffnen der Türen. Durch die gezielte Anordnung der Anlagenkomponenten und die nahezu luftdichte Konstruktion war es möglich, ein komplexes Kühlungs- und Lüftungssystem in das Maschinengehäuse zu integrieren. Um die gesamte Anlage zu verschieben und zu transportieren, verwendet Cubicure vier Heberollen aus dem MB-Systembaukasten. Diese schaffen Mobilität, zugleich aber auch Stabilität, da die Rollen mit einem höhenverstellbaren und rutschfesten Standfuß kombiniert sind. Die Heberollen gleichen dabei Unebenheiten bis 12 Millimeter aus und eignen sich zur nivellierten Aufstellung am Einsatzort.
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Während bei geschweißten Profilen Nahtstellen deutlich sichtbar sind, weisen die geschraubten Profile von Item glatte und geschlossene Oberflächen auf. Vor allem die klare Kontur der halbrunden XMS-Profile und das zeitlose Design sind bemerkenswert. So wirkt die Anlage zugleich schlicht und edel. Die Ästhetik ist dabei optimal kombiniert mit einem hohen Nutzwert der einzelnen Bauteile. Aus diesem Grund wurde der Hersteller bereits mit dem „German Design Award“ und dem „iF product design award“ ausgezeichnet. Ein Beispiel für die Kombination aus Ästhetik und Funktion sind die im Profil integrierten Kabelkanäle. Damit lassen sich Leitungen unauffällig und von außen nicht sichtbar verlegen. Zugleich sind sie leicht zugänglich und optimal geschützt. Bei Bedarf sind zusätzliche Kabel einfach und schnell integrierbar. Auch diese Funktion nutzt Cubicure bei der Caligma 200 aus.
Das Unternehmen: Item Industrietechnik
- Seit dem Jahr 1976 entwickelt und vertreibt Item Industrietechnik Lösungen zum Bau von Maschinen, Betriebseinrichtungen und Anlagen. Das Produktportfolio umfasst mehr als 3500 hochwertige Komponenten zur Konstruktion von Maschinengestellen, Arbeitsplätzen, Automationslösungen und Lean-Production-Anwendungen.
- Der nach eigener Aussage weltweite Marktführer im Bereich Systembaukästen für industrielle Anwendungen beschäftigt rund 500 Mitarbeiter.
- Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Solingen. Die Kundennähe in Deutschland wird durch elf Niederlassungen und Stützpunkte gewährleistet. Zur Firmengruppe gehören 100-prozentige Tochterunternehmen in den USA, China, Mexiko, Italien, Polen und der Schweiz.
Item: Flexible Wahl von Zubehörteilen
Ein weiterer Pluspunkt der Baureihe XMS ist die flexible Wahl von Zubehörteilen und Verbindungselementen für die individuelle Gestaltung von Maschinenmodulen. Die Kompatibilität mit weiteren Bauteilen aus dem MB-Systembaukasten ermöglicht so umfangreiche Varianten und Konstruktionserweiterungen. Item ergänzt den Produktkatalog stetig. So gibt es beispielsweise regen Austausch über ein sich ständig vergrößerndes Portfolio von Abdeckkappen und weiteren klassischen Verkleidungselementen. Durch seine globale Vernetzung bietet Item eine optimale Unterstützung beim weltweiten Vertrieb der innovativen 3D-Druckanlagen. Zusätzlich zu zahlreichen Niederlassungen in Europa gibt es weitere Vertriebspartner in Amerika, Afrika, Asien und Australien. Bei eventuellen Änderungen und Anpassungen der Anlage wäre somit der Bezug von Materialien direkt im jeweiligen Land möglich. Umständliche Liefer- und Transportwege von Österreich zu den Zielorten entfallen. Im Bereich der additiven Fertigung von Kunststoffen befasst sich Cubicure auch weiterhin mit der Entwicklung von Materialien sowie Prozessen und konstruiert Produktionsanlagen, für die sich die Baureihe XMS ebenfalls eignet.
Um die Abläufe und Konstruktionsprozesse noch effizienter zu gestalten, bietet Item seinen Kunden ab sofort umfangreiche digitale Unterstützung. So ermöglicht das Engineeringtool eine smarte Konfiguration individueller Systeme und Anlagen innerhalb kürzester Zeit. Änderungen der Konstruktion sind direkt online durchführbar. Die Software wählt stets das optimale Profil mit der passenden Verbindungstechnik aus. Das Programm liefert eine vollständige 3D-Konstruktion, den dazugehörigen CAD-Entwurf, die Montageanleitung sowie Projektdokumentation und bietet die Möglichkeit, bei Bedarf die Bauteile direkt online zu bestellen. aru
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