Grüne Schifffahrt voraus
Vorbericht zur Weltleitmesse der maritimen Wirtschaft SMM
Den Schiffbau treiben aktuell ähnliche Themen um, wie auch den restlichen Maschinen- und Anlagenbau. Auf der Weltleitmesse der maritimen Wirtschaft SMM wird es deshalb vor allem um die Themen Digitalisierung, Cybersecurity und neue Wachstumsfelder und Geschäftsmodelle gehen.
Aber auch umweltfreundliche Antriebstechnologien spielen eine zunehmend wichtige Rolle.
Gleich vorweg: Die diesjährige SMM steht unter dem Motto Trends in SMMart Shipping. Vieles wird sich also, wie auch in anderen Bereichen des Maschinen- und Anlagenbaus, um die Digitalisierung sowie die intelligente Vernetzung drehen. Dabei wird die Schifffahrtsbranche aktuell von den Themen gebeutelt, die auch andere Branchen aus dem Maschinen- und Anlagenbau betreffen: Neben der Digitalisierung, Big Data, Cybersecurity und Robotik sind das disruptive Märkte und vor allem: strengere Umweltschutzauflagen. Genug brennende Herausforderungen also für vier ausgefüllte Messetage.
Strengere Umweltregularien
„Wir wollen der Branche konkrete Antworten auf ihre drängenden Fragen bieten und freuen uns auf Aussteller, Fachbesucher und Konferenzteilnehmer aus über 120 Ländern, wenn Hamburg für vier Tage wieder zum Mittelpunkt der maritimen Welt wird“, sagte Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Messe und Congress GmbH, zum Abschluss der Voraus-Pressekonferenz zur SMM. Konkrete Antworten in puncto alternative Antriebstechnologien, einem wichtigen Schwerpunkt im Schiffbau, werden die Besucher in der Halle A5 finden, die sich exklusiv diesem Thema widmen wird. Weil ab dem 1. Januar 2020 die 0,5 Prozent-Grenze für den Schwefelanteil im Schiffsbrennstoff gilt, sind die Reedereien gefordert. Eine Möglichkeit, diese Vorgabe zu erfüllen ist Flüssigerdgas (auf Englisch: liquefied natural gas, abgekürzt: LNG).
Laut SMM Maritime Industry Report (MIR) ziehen bereits 44 Prozent der Reeder Flüssigerdgas als Brennstoff für ihre Neuanschaffungen in Erwägung. Auch Hybridlösungen in Kombination mit Marinediesel stehen hoch im Kurs. Die Zulieferindustrie räumt LNG mit 49 Prozent die größten Chancen ein. „An der maritimen Energiewende geht kein Weg vorbei. Die zunehmenden Bestellungen und Nachrüstungen zeigen, dass sich LNG mehr und mehr durchsetzt. Die Zukunft der emissionsarmen Schifffahrt hat längst begonnen“, sagt Dr. Reinhard Lüken, Hauptgeschäftsführer des Verbandes für Schiffbau und Meerestechnik. Weil LNG so in den Fokus gerückt ist, werden die in der Halle A5 vertretenen Aussteller neben anderen alternativen Antriebstechnologien auch ihre jüngsten Innovationen im Bereich von Flüssigerdgas zeigen. Als Ansprechpartner werden Interessierte unter anderem auch LNG-Lieferanten sowie Hersteller und Anbieter von LNG-Bunkerschiffe und -Bunkerstationen, -Ladestationen und –Landstromanlagen vorfinden.