Zink-Nickel-Beschichtung im Hydraulikbereich  1

Die EU-Altauto-Richtlinie 2000/53/EG hat den Anstoß für die Entwicklung eines leistungsstarken und weniger umweltbelastenden Oberflächenschutzes gegeben, der in der Hydraulik immer mehr zum Standard wird. Voss bietet seine Hydraulikrohrverschraubungen jetzt mit einer Zink-Nickel-Beschichtung an. Standardoberflächenschutz im Hydraulikbereich war bis vor wenigen Jahren die Gelbchromatierung mit sechswertigem Chrom. Seit Juli 2003 schreibt die EU-Alt-Autoverordnung vor, dass bei Fahrzeugen unter 3,5 Tonnen keine Werkstoffe und Bauteile mehr in den Verkehr gebracht werden dürfen, die Blei, Quecksilber, Cadmium oder sechswertiges Chrom enthalten.

GalvanikanlageAus der Vielzahl der Entwicklungen, die die EU-Altauto-Richtlinie auslöste, hat sich die Zink-Nickel Kombination als besonders leistungsstark herausgestellt. Einer der Entwicklungs-Leader für die Schutzvariante ist Voss Fluid in Wipperfürth. Inzwischen hat das bergische Unternehmen sein gesamtes Rohrverschraubungsprogramm auf den neuen Schutz umgestellt.

Die Voss Zink-Nickel-Beschichtung entspricht nicht nur den Umweltvorgaben der EU, sondern hat im Vergleich zu einer Gelbchromatschicht auch den deutlich besseren Oberflächenschutz. So kann sich bei schwächeren Korrosionsschutzschichten an den Verschraubungen Weißrost ansetzen. Für exportorientierte Unternehmen mit vielen Überseekunden ist die hohe Weißrostbeständigkeit der Voss-Verschraubungen ein großer Vorteil. Zudem ist die Zink-Nickel Beschichtung auch ein Vielfaches unempfindlicher gegenüber aggressiven Reinigungsmitteln.

Auch Rotrost ist eine Korrosionsform, die Hydraulikverschraubungen zusetzen kann. Standardtest hierfür ist der Salzsprühnebeltest nach DIN 50021 SS. Bei Verschraubungen mit der Voss Zink-Nickel-Beschichtung tritt der Rotrost frühestens nach 720 Stunden Einwirkungsdauer auf. Zink alleine reichte nicht aus – bei Voss Fluid entschied man sich aus mehreren Gründen für eine Zink-Nickel-Schicht. Fünf Jahre Praxiserfahrung mit der Beschichtung zeigen, dass sie auch in der Serienanwendungen der Mobilhydraulik allen gängigen Strapazen gewachsen ist.

Der VDMA hat mittlerweile das Einheitsblatt 24576 für Chrom-(VI)-freie Korrosionsschutzstoffe herausgebracht. Darin wird die Leistungsfähigkeit einer Schutzschicht in fünf Korrosionsschutzklassen, der K1 bis K5, eingeteilt. Die Voss Zink-Nickel-Beschichtung erfüllt die Kriterien der höchsten Klasse. Voss hat seine gesamte Produktpalette auf den neuen Oberflächenschutz umgestellt. Neben der guten Zink-Nickel Oberfläche besticht der Voss-ES-4 Schneidring auch durch einfache Montierbarkeit und langfristige Dichtheit der Verschraubungen.

KorrosionKonstruktionsmerkmale sind die beiden hintereinander geschalteten Schneiden, die sich synergetisch unterstützen. Beim Anziehen schneidet sich die erste Schneide durch den Vorschub der Überwurfsmutter in das Rohr ein und wirft hierbei Material an der Stirnfläche der Schneide auf, was Dichtheit und Sicherheit gibt. Über die zweite Schneide wird die Einschnitttiefe der ersten Schneide gesteuert, sodass ein zu tiefes Einschneiden mit allen mechanischen Nachteilen erst gar nicht auftreten kann.

Zusätzlich sorgt die zweite Schneide für eine ausgewogene Kraftverteilung über die gesamte Fläche. Obgleich die beiden synergetisch abgestimmten Schneiden schon eine sehr hohe mechanische Dichtheit erzeugen, hat Voss bei dem ES-4 auf der Sekundärseite zwei Weichdichtungen aus FPM integriert. Diese kommen erst dann zum Tragen, wenn die metallische Dichtung durch harte Schläge oder extreme Belastungen überwunden wird.

Mit den beiden integrierten Weichdichtungen werden die theoretischen Leckagestellen an Rohr und Stutzen abgesichert.   Interessant auch der integrierte Blockanschlag, der die Montagesicherheit des Schneidrings deutlich erhöht. Er bannt die Gefahr einer Übermontage bei kleinen Rohrdurchmessern oder Untermontage bei großen Abmessungen.

Wird bei der Verschraubung der Blockanschlag erreicht, steigt die Reibung schlagartig an, was zu einer deutlichen Krafterhöhung führt. Dies signalisiert dem Monteur, dass nun die Verbindung ausreichend angezogen ist. Dichte Hydraulikverschraubungen sind auch bei Neuinstallationen keine Selbstverständlichkeit.

Im Durchschnitt kann man davon ausgehen, dass die Undichtigkeitsrate bei der Erstmontage bei drei Prozent liegt. Deren wahre Qualität zeigt sich aber erst im Einsatz: Denn Hydraulikverschraubungen müssen als lösbare Verbindungen auch eine Mehrfachmontage überstehen. Und auch der Oberflächenschutz sollte eine mechanische Mehrfachbelastung problemlos ertragen können.

www.voss.de

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