Sind als Finalisten für den Europäischen Erfinderpreis nominiert: Der Italiener Fiorenzo Dioni und der Deutsche Richard Oberle vom Ingenieur-Team “Idra Italia" schufen die weltweit größte Druckgussmaschine.

Sind als Finalisten für den Europäischen Erfinderpreis nominiert: Der Italiener Fiorenzo Dioni und der Deutsche Richard Oberle vom Ingenieur-Team “Idra Italia" schufen die weltweit größte Druckgussmaschine. (Bild: EPO)

Mit dem Europäischen Erfinderpreis werden jedes Jahr kluge Köpfe ausgezeichnet, deren Forschungen und Entwicklungen sich nicht nur durch wissenschaftliche und technologische Brillianz auszeichnen, sondern auch durch tiefgreifende gesellschaftliche Auswirkungen. Die Finalisten werden von einer renommierten internationalen Jury nach strengen Kriterien ausgewählt und sind in ganz unterschiedlichen Bereichen wie der Energiespeicherung, dem Gesundheitsweser oder der industriellen Produktion tätig.

Diese 12 Erfinder beziehungsweise Teams stehen in diesem Jahr auf der Shortlist:

  • Der Isländer Fertram Sigurjonsson für die Entwicklung eines auf Fischhaut basierenden Wundheilungsprodukts.
  • Fiorenzo Dioni aus Italien und Richard Oberle aus Deutschland für ihre Fortschritte in der Aluminiumguss-Technologie, die den CO2-Ausstoß in der Automobilproduktion reduziert.
  • Ulf Landegren und Simon Fredriksson aus Schweden für ihre Arbeit in der Molekulardiagnostik zur verbesserten Erkennung und Behandlung von Krankheiten.
  • Die finnischen Erfinder Sirpa und Markku Jalkanen für ihre Arbeit an einer gezielten Immuntherapie zur Behandlung von Krebs.
  • Die Franzosen Bruno Mottet und Lydéric Bocquet für ihre Technologie zur osmotischen Stromerzeugung mittels nanostrukturierter Materialien.
  • Olga Malinkiewicz für ihre innovative Drucktechnologie für Dünnschicht-Perowskit-Solarzellen.
  • Die Deutsche Cordelia Schmid für ihre KI-Lösungen, die eine erweiterte maschinelle Wahrnehmung ermöglichen, die der menschlichen sehr ähnlich ist.
  • Die Malteser Tonio Sant und Daniel Buhagiar für ihre nachhaltige Offshore-Energiespeicherlösung.
  • David Devos und Caroline Moreau für innovative Parkinson-Behandlungen.
  • Fernando Catalano und Micael Carmo aus Brasilien für Innovationen zur Verringerung von Lärm- und CO2-Emissionen im Flugverkehr.
  • David Fattal aus den USA für seine Fortschritte im Bereich der Display-Optik und Software für die 3D-Darstellung ohne Brille.
  • Masato Sagawa aus Japan für seine Beiträge zur Entwicklung überlegener Dauermagnete für den Einsatz in verschiedenen High-Tech-Anwendungen.

Mehr zu den Nominierten und ihren Erfindungen in der folgenden Bildergalerie:

Die Gewinner in den vier Kategorien Industrie, KMU, Forschung und Nicht-EPO Staaten werden am 9. Juli 2024 in Zeremonie vor der Kulisse Maltas bekannt gegeben, die per Livestream übertragen wird.

Mensch-Maschine-Schnittstelle im Finale des Young Inventors Prize

Die vier Erfinderinnen aus Tunesien mit Komponenten ihrer Lösung. (Bild: EPO)

Khaoula Ben Ahmed (28), Ghofrane Ayari (27), Souleima Ben Temime (28) und Sirine Ayari (28) aus Tunesien haben das System MOOVOBRAIN entwickelt, das Rollstühle über Signale des Gehirns, Sprachbefehle, das Mienenspiel oder per Touchpad steuern kann. Sie  treten am 9. Juli im Young Inventors Prize gegen ein niederländisches und ein ukrainisches Team an. 

MOOVOBRAIN arbeitet mit einem neuen Verfahren für die Rollstuhlsteuerung, das für die Bedürfnisse des jeweiligen Benutzers maßgeschneidert ist. Es verfügt über vier intuitive Antriebsarten:

  • Der Voice Driving Mode wird per Sprachbefehl bedient,
  • der Brain Driving Mode über ein spezielles Headset, das Signale des Gehirns erkennen kann,
  • der Grimace Driving Mode über das Mienenspiel und
  • der Manual Driving Mode über ein Touchpad oder eine Smartphone-App-Schnittstelle für Personen, die noch ihre Hände bewegen können.

Für Assistenten und Pflegekräfte verfügt das MOOVOBRAIN-System außerdem über eine spezielle Schnittstelle mit Funktionen wie Rollstuhl-Tracking und Überprüfung des Benutzer-Handyakkus in Echtzeit. Dieser umfassende Ansatz soll bei einem breiten Spektrum an Behinderungen unterstützen und legt besonderen Wert auf Unabhängigkeit, Sicherheit und Konnektivität der betroffenen Personen. 

Der Autor: Peter Koller

Peter Koller
(Bild: Anna McMaster)

Gelernter Politik-Journalist, heute News-Junkie, Robotik-Afficionado und Nerd-Versteher. Chefredakteur des Automatisierungsmagazins Automation NEXT. Peter Koller liebt den Technik-Journalismus, weil es das einzige Themengebiet ist, wo wirklich ständig neue Dinge passieren. Treibstoff: Milchschaum mit Koffein.

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