
Spektakuläre Flugvorführung einer Dassault Rafale am ersten Tag der Paris Air Show. (Bild: SIAE)
Bei der 55. Ausgabe der Luftfahrt-Messe in diesem Jahr werden technologische Fortschritte in der Luft- und Raumfahrt in spektakulären Flugvorführungen, statischen Demonstrationen und themenbezogenen Konferenz- und Ausstellungsbereichen präsentiert. Die französische Luftfahrtorganisation GIFAS will in Le Bourget eine Industrie präsentieren, die sich folgenden Zielen verschrieben hat:
- Dekarbonisierung
- Verteidigung
- Weiterentwicklung des Raumfahrtsektors
- Einstellung und Weiterbildung, um den Aufschwung zu unterstützen.
Der französische Luft- und Raumfahrtsektor konnte 2024 rund 29.000 Neueinstellungen und 12.000 neu geschaffene Arbeitsplätze verbuchen, ein Zeichen für die Stärke dieses Wirtschaftsbereiches.
Welche technologischen Entwicklungen die Branche prägt, demonstriert der deutsch-französische Airbus-Konzern in einem speziellen Pavillon auf der Messe.
- "Wing of Tomorrow" etwa zeigt ein zwei Meter langes Faltflügelmodell und ein Virtual-Reality-Erlebnis, um dem Messepublikum zu vermitteln, wie Airbus neuartige Flügelkonstruktionen erforscht.
- Ein Highlight ist der Hochgeschwindigkeitshubschrauber RACER (Rapid and Cost-Effective Rotorcraft), den Airbus derzeit in der Flugerprobung hat. Er kann mit mehr als 400 km/h fliegen, etwa doppelt so schnell wie ein herkömmlicher Hubschrauber. Dies könnte bei Einsätzen, bei denen Zeit eine wichtige Rolle spielt, wie bei medizinischen Diensten oder Rettungseinsätzen, von entscheidender Bedeutung sein. Dank seiner aerodynamischen Form und optimierter Triebwerke soll das Fahrzeug bis zu 20 % weniger Kraftstoff verbrauchen.
- Der Konzern entwickelt auch neue Innovationen im Hinblick auf eine effiziente Fertigung der Zukunft. Das Air Lab demonstriert, wie Exoskelette die Fertigung zu verändern. Integriert in die Montagelinien können sie eine wichtige Unterstützung bei der Verringerung von Ermüdungserscheinungen aufgrund unbequemer Körperhaltungen bieten.
Es ist derzeit vor allem die Militärluftfahrt, die in neue Bereiche vordringt. Besonders deutlich zeigte das wenige Tage vor der Messe der Testflug einer schwedischen Gripen E, bei der das Kampfflugzeug von einer KI des deutschen Drohnenherstellers Helsing gesteuert wurde - simulierte Luftkämpfe inklusive.
Auch im zivilen Bereich wird die KI für Veränderungen im Cockpit sorgen. Waren in der Frühzeit der Passagierfliegerei die Flight Decks noch mit Funkern, Navigatoren und Flugingenieuren zusätzlich zu zwei Piloten bestückt, hat sich durch zunehmende Automatisierung das Zwei-Personen-Cockpit durchgesetzt. Mit der rasanten Weiterentwicklung der Künstlichen Intelligenz wird in der Luftfahrt nun immer lauter über "Single Pilot Operations" nachgedacht.