Endlich. Nach vier Jahren Verzögerung startet Europas Hoffnungsträger auf eine neue Schwerlastrakete ins All. Vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guyana erreichte Ariane 6 nach einem Bilderbuchstart den Erdorbit.
Dort konnte die 60 Meter hohe und 540 Tonnen schwere Rakete mehrere Nutzlasten erfolgreich absetzen. In der allerletzten Phase des Testflugs kam es jedoch zu einer Fehlfunktion.
Fehlfunktion nach Bilderbuchstart
Herzstück der Ariane 6 ist das wiederzündbare Vinci-Triebwerk. Es kann im Weltraum erneut gezündet werden und so flexibel Nutzlasten in verschiedene Umlaufbahnen bringen. Auch beim Erstflug wurde das Triebwerk zweimal erfolgreich gezündet. Dieses Hilfstriebwerk ist eine Neuentwicklung. Es zweigt etwas Wasserstoff aus dem Treibstofftank ab, um die Oberstufe sanft zu beschleunigen. Damit soll sichergestellt werden, dass sich der Treibstoff auch in der Schwerelosigkeit im Tank auf der Seite des Vinci-Triebwerks sammelt, damit dieses ohne Stottern verbrennen kann.
Dieser letzte Schub von Vinci sollte die Oberstufe nach Abwurf der letzten beiden Testnutzlastkapseln zurück in Richtung Erdatmosphäre bringen. Dort sollte sie verglühen und nicht als Weltraumschrott enden. Da der Erdorbit sowieso schon ein Müllproblem hat, ist es eines der Kern-Features der Ariane 6, dass sie leider nicht zeigen konnte.
Die Oberstufe der ersten Ariane 6 ist damit doch zu einem Stück Weltraumschrott geworden.
Die Fähigkeit zur Wiederzündung im Weltraum ist jedoch eine wichtige Eigenschaft der Ariane 6, die sie vielseitiger einsetzbar macht und damit die Marktfähigkeit der neuen Rakete für kommerzielle Satellitenstarts erhöhen soll. Und was sie gegenüber der Konkurrenz von SpaceX Schwerlastrakete Falcon 9 Heavy unterscheidet.
Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass die Ariane ihre Einsatzfähigkeit für die bisher fest geplanten Starts unter Beweis gestellt hat. Im Dezember wird die erste reale Nutzlast, ein Satellit des französischen Verteidigungsministeriums, ins All geschossen.
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