Explosionen mit der Energie von Billionen Wasserstoffbomben

Warum unsere Sonne für die Menschheit viel gefährlicher ist als Asteroiden

Wenn die Sonne wütend wird: Sonnenähnliche Sterne erzeugen etwa einmal alle hundert Jahre einen Superflare, einen gewaltigen Strahlungsausbruch.
Wenn die Sonne wütend wird: Sonnenähnliche Sterne erzeugen etwa einmal alle hundert Jahre einen Superflare, einen gewaltigen Strahlungsausbruch.

Viele Menschen haben Angst, dass das Leben auf der Erde durch den Einschlag eines Astroiden ausgelöscht werden könnte. Dabei ist ein anderes katastrophales Ereignis viel wahrscheinlicher. Die Sonne könnte richtig wütend werden.

Eine aktuelle Studie zeigt, dass sonnenähnliche Sterne häufiger gewaltige Strahlungsausbrüche – sogenannte Superflares – ins All schleudern, als bislang vermutet. Auch unsere Sonne könnte zu solch extremen Ereignissen fähig sein und dabei erhebliche Risiken für die Erde darstellen.

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Was hat die Forschung zu Superflares enthüllt?

Eine Untersuchung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung hat gezeigt, dass Superflares auf sonnenähnlichen Sternen etwa zehn- bis hundertmal häufiger vorkommen als zuvor angenommen. Die Analyse von 56.450 Sternen durch das NASA-Weltraumteleskop Kepler ergab, dass im Durchschnitt jeder Stern etwa einmal pro Jahrhundert einen Superflare produziert.

Diese gewaltigen Energieausbrüche, die der Explosion von Billionen Wasserstoffbomben entsprechen, könnten auch bei der Sonne auftreten. Beweise hierfür finden sich in natürlichen Archiven wie Baumringen und Gletschereis, die Hinweise auf ähnliche Ereignisse in der Vergangenheit liefern.

Die faszinierendsten Bilder der Sonne

Dieses Bild der Sonne, aufgenommen mit der ESA-NASA-Sonde SOHO (Solar and Heliospheric Observatory), wurde am 8. Januar 2002 aufgenommen und zeigt einen sich weit ausbreitenden koronalen Massenauswurf (CME), der mehr als eine Milliarde Tonnen Materie mit einer Geschwindigkeit von Millionen von Kilometern pro Stunde ins All schleudert.
Dieses Bild der Sonne, aufgenommen mit der ESA-NASA-Sonde SOHO (Solar and Heliospheric Observatory), wurde am 8. Januar 2002 aufgenommen und zeigt einen sich weit ausbreitenden koronalen Massenauswurf (CME), der mehr als eine Milliarde Tonnen Materie mit einer Geschwindigkeit von Millionen von Kilometern pro Stunde ins All schleudert.
Eine besonders große Sonnenprotuberanz wurde am 15. Februar 2022 von der ESA/NASA-Raumsonde Solar Orbiter aufgenommen. Sie reicht etwa einen Sonnendurchmesser tief ins Weltall. Sonnenprotuberanzen sind große Strukturen aus verworrenen Magnetfeldlinien, die dichte Konzentrationen von Sonnenplasma über der Sonnenoberfläche in der Schwebe halten und oft die Form von bogenförmigen Schleifen haben.
Eine besonders große Sonnenprotuberanz wurde am 15. Februar 2022 von der ESA/NASA-Raumsonde Solar Orbiter aufgenommen. Sie reicht etwa einen Sonnendurchmesser tief ins Weltall. Sonnenprotuberanzen sind große Strukturen aus verworrenen Magnetfeldlinien, die dichte Konzentrationen von Sonnenplasma über der Sonnenoberfläche in der Schwebe halten und oft die Form von bogenförmigen Schleifen haben.
Auch ein besonderes Spektakel: Eine totale Sonnenfinsternis, fotografiert vom Indianapolis Motor Speedway am 8. April 2024. Die komplette Sonnenfinsternis zog sich über einen schmalen Teil des nordamerikanischen Kontinents von der mexikanischen Pazifikküste bis zur Atlantikküste von Neufundland, Kanada. Eine partielle Sonnenfinsternis war auf dem gesamten nordamerikanischen Kontinent sowie in Teilen von Mittelamerika und Europa zu sehen.
Auch ein besonderes Spektakel: Eine totale Sonnenfinsternis, fotografiert vom Indianapolis Motor Speedway am 8. April 2024. Die komplette Sonnenfinsternis zog sich über einen schmalen Teil des nordamerikanischen Kontinents von der mexikanischen Pazifikküste bis zur Atlantikküste von Neufundland, Kanada. Eine partielle Sonnenfinsternis war auf dem gesamten nordamerikanischen Kontinent sowie in Teilen von Mittelamerika und Europa zu sehen.
Die künftige ESA-Mission Vigil wird eine einzigartige Fähigkeit bieten: die Überwachung der Sonne, um ständig und nahezu in Echtzeit Daten über potenziell gefährliche Sonnenaktivitäten zu liefern.
Die künftige ESA-Mission Vigil wird eine einzigartige Fähigkeit bieten: die Überwachung der Sonne, um ständig und nahezu in Echtzeit Daten über potenziell gefährliche Sonnenaktivitäten zu liefern.
Vigil wird die kleine Flotte an Satelliten ergänzen, die bereits zur Sonnenbeobachtung im Weltall ist.
Vigil wird die kleine Flotte an Satelliten ergänzen, die bereits zur Sonnenbeobachtung im Weltall ist.
Aurora Vestrahorn
Der wohl schönste Aspekt der Sonnenaktivitäten: Polarlichter. Dieses wurde am Himmel über Island festgehalten.
Aurora Borealis über einer Radarstation im Norden von Finnland. Das arktische Raumfahrtzentrum des Finnischen Meteorologischen Instituts unterstützt Weltraummissionen. Seine Lage innerhalb des Polarkreises garantiert häufige Überflüge von Satelliten aus der polaren Umlaufbahn und auch den Blick auf prächtige Polarlichter.
Aurora Borealis über einer Radarstation im Norden von Finnland. Das arktische Raumfahrtzentrum des Finnischen Meteorologischen Instituts unterstützt Weltraummissionen. Seine Lage innerhalb des Polarkreises garantiert häufige Überflüge von Satelliten aus der polaren Umlaufbahn und auch den Blick auf prächtige Polarlichter.
Atemberaubendes Bild einer Aurora Australis, aufgenommen von Bord der Raumstation ISS. Der Fotograf und Astronaut Thomas Pesquet schrieb dazu: „Ich habe während der Alpha-Mission viele Polarlichter beobachtet, während ich bei meiner ersten Mission, Proxima, kaum welche gesehen habe. Da der Mond hoch und hell war, beleuchtete er die Wolken von oben, was eine ungewöhnliche Atmosphäre schuf... und das Polarlicht fast blau färbte.“
Atemberaubendes Bild einer Aurora Australis, aufgenommen von Bord der Raumstation ISS. Der Fotograf und Astronaut Thomas Pesquet schrieb dazu: „Ich habe während der Alpha-Mission viele Polarlichter beobachtet, während ich bei meiner ersten Mission, Proxima, kaum welche gesehen habe. Da der Mond hoch und hell war, beleuchtete er die Wolken von oben, was eine ungewöhnliche Atmosphäre schuf... und das Polarlicht fast blau färbte.“
Auroras on Jupiter
Polarlichter gibt es aber nicht nur auf der Erde: Dieses Bild des Planeten Jupiter kombiniert eine Aufnahme des Hubble-Weltraumteleskops im optischen Bereich (vom Frühjahr 2014) mit Beobachtungen der Polarlichter im ultravioletten Bereich aus dem Jahr 2016.)
Dieses Bild zeigt eine Auswahl der hellsten Kometen, die vom SOHO-Observatorium der ESA/NASA beobachtet wurden. In den 26 Jahren seines Betriebs hat SOHO über 4500 Kometen beobachtet und ist damit der erfolgreichste Kometenjäger der Geschichte.
Dieses Bild zeigt eine Auswahl der hellsten Kometen, die vom SOHO-Observatorium der ESA/NASA rund um die Sonne beobachtet wurden. In den 26 Jahren seines Betriebs hat SOHO über 4500 Kometen beobachtet und ist damit der erfolgreichste Kometenjäger der Geschichte.
ESA / Ian Griffin
Einen Vorbeiflug der Raumstation ISS an der Sonne hat Ian Griffin, Direktor des neuseeländischen Otago-Museums, in einer faszinierenden Mehrfachbelichtung eingefangen.
Willkommen zurück: Nach vier Monaten Dunkelheit geht am 11. August an der Forschungsstation Concordia in der Antarktis endlich die Sonne auf.
Willkommen zurück: Nach vier Monaten Dunkelheit geht am 11. August an der Forschungsstation Concordia in der Antarktis endlich die Sonne auf.

Wie beeinflussen Superflares das Weltraumwetter?

Superflares könnten gravierende Folgen für die Erde haben. Bereits bei im Vergleich dazu moderaten Sonnenstürmen wie dem Carrington-Ereignis von 1859 brachen Telegrafennetze zusammen. Moderne Technologien wie Satelliten und Stromnetze wären bei einem Superflare extrem gefährdet.

Die Vorhersage solcher Ereignisse ist daher entscheidend. Die ESA-Raumsonde Vigil, die ab 2031 starten soll, wird dazu beitragen, gefährliches Weltraumwetter frühzeitig zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen.