Interview mit Daniel Aßmann
"Die Intelligenz liegt in den Werkstoffen"
Wendet man sich an Currax, bekommt man einzelne Antriebskomponenten sowie das Engineering kompletter Lösungen für verschiedene Branchen. Wo die Kupplung N-Bipex zum Einsatz kommt, hat ke NEXT bei Daniel Aßmann, dem Geschäftsführer von Currax erfragt.
Was ist der bestechendste Vorteil der neuen Flender N-Bipex-Kupplung?
Marktübliche Kupplungsportfolios bieten vergleichbare Kupplungen mit einem Maximaldrehmoment in Höhe des zweifachen Kupplungsdrehmoments. Häufig muss beim Engineering auch auf die nächstgrößere Baugröße zurückgegriffen werden. Im Markt werden dann immer wieder hochpreisige Stahllösungen angeboten. Die neue Siemens Flender N-Bipex stellt sich genau diesen Situationen und bietet neben erhöhten Maximaldrehmomenten auch einen erweiterten Bohrungsbereich. Mit den großen Naben erlaubt die N-Bipex größere Freiheitsgrade in der Formgebung der Nockengeometrie und legt damit die Basis für das innovative Curved Design. Daraus resultiert, dass unter allen Umständen eine gleichmäßige Belastung der Elastomer-Druckkörper erzielt und vor allem bei Lastspitzen das verschleißfördernde Abtauchen des Nockenrings vermieden wird.
Welche Einsatzbranchen kommen Ihnen für die Kupplung in den Sinn?
Wichtig zu nennen ist hier natürlich die Fördertechnik, insbesondere Förderbandanlagen. Als Beispiel sei der Online-Versandhandel genannt. Die Kunden sehen sich mit kontinuierlich steigenden Ansprüchen durch höhere Geschwindigkeiten und weitere Automatisierung konfrontiert. Die N-Bipex-Kupplung kann hier zuverlässig den Wellenversatz ausgleichen und dynamische Belastungen binden. Einen weiteren Einsatzbereich stellen die Werkzeugmaschinen dar. Schwerpunkte sind gut ausgerichtete Elektromotorantriebe mit gleichförmiger Drehmomentbelastung, wie etwa Applikationen der Hydraulik.
Gibt es hier schon konkrete Einsatzfälle und was waren die Herausforderungen, vor denen Sie hier standen?
Wir setzen die neue N-Bipex bei OEM-Pumpenherstellern ein. Zum Einsatz kommt sie insbesondere in der Wasser- und Abwassertechnik oder der Chemieindustrie. Letztere schreibt spezifische Rahmenbedingungen vor, erlaubt aber auch ein großes Spektrum an Einsatzmöglichkeiten. Die Pumpen brauchen also ein hohes Maß an Flexibilität, um den unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden. Eine perfektes Einsatzgebiet für die neue N-Bipex.
An welcher Stelle eines Konstruktionsprozesses kommt Currax ins Spiel? Wo geht Ihr Know-how über die Siemens-Expertise hinaus?
Je eher wir in den Konstruktionsprozess einbezogen werden, desto besser können wir unseren OEM-Partnern eine intensive Unterstützung anbieten. Wir haben dann die Möglichkeit, sie über den gesamten Product-Live-Cycle zu begleiten.
Bei Currax steht der IDS-Gedanke (Integrated Drive Systems) im Vordergrund. Unsere Ingenieure verbinden mechanische, elektrische und elektronische Komponenten der Steuerung zu einer integrierten Lösung. Currax ist hier qualifizierter Ansprechpartner, der „System“ denkt.
Kommen wir noch auf Kupplungen im Allgemeinen zu sprechen: Was sind Trends, die Sie in diesem Bereich beobachten?
Es findet eine kontinuierliche Werkstoffverbesserung statt, sodass die Kupplungen höheren Anforderungen in Funktionalität, Haltbarkeit und Sicherheit gerecht werden. Zudem werden die Industriekupplungen immer weiter standardisiert.
Beides birgt Vorteile für die Kunden, spart er doch Lager- und Prozesskosten und profitiert von der vereinfachten Auswahl.
Werden auch Kupplungen in Zukunft „4.0“ und „intelligent“ sein?
Die Intelligenz liegt in den verbesserten Werkstoffen und in der optimalen Geometrie der Kupplungen. Das Gesamtpaket aus N-Bipex im Zusammenspiel mit den optimierten Komponenten des IDS-Antriebsstranges ergeben die „4.0“ in der Plug-in-Lösung.