Effiziente Gepäckverladung
Dank Robotern schneller in den Urlaub
Manuelle Knochenarbeit beim Gepäckhandling war gestern. Ein neues Robotiksystem, ersonnen im im Projekt AGfürNBA, verspricht pünktlichere Flüge, entspannteres Personal – und deutlich weniger Chaos auf dem Vorfeld.
Ein zentraler Aspekt in der Flughafenlogistik ist die Gepäckbe- und -entladung, die oft für Wartezeiten sorgt und deshalb ein Risiko für die Abläufe am Flughafen darstellt. Zudem handelt es sich um manuelle Prozesse, die körperlich anstrengend sind. Um diese Umstände zu minimieren, arbeiten das Fraunhofer-Institut IEM, der Innovationsflughafen Paderborn, Ulrich Rotte Anlagenbau und Fördertechnik, Insensiv und die Verlinked im Projekt AGfürNBA an der Entwicklung und Implementierung eines automatisierten Gepäckhandlingsystems für Schmalrumpfflugzeuge – also jene Maschinen, die mit nur einem Kabinengang und maximal sechs Sitzen pro Reihe ausgestattet sind.
Diese Maschinen werden typischerweise manuell beladen, und die Gepäckstücke werden im Rumpf des Flugzeugs einzeln gestapelt. Das Einfahren von Containern, sogenannter ULD, ist bei diesem Typ nicht vorgesehen, sodass das Gepäck bis zu sieben Mal manuell gehandhabt werden muss.
Abläufe optimieren und Effizienz gewinnen
Im Zentrum des Projekts steht der Einsatz von Robotertechnik, um die Gepäckbe- und -entladung im Bereich der Gepäckverarbeitung des Flughafens zu automatisieren. Das Fraunhofer IEM leitet im Projekt verschiedene Arbeitspakete, vom Projektmanagement über die Anforderungserhebung und Erstellung von Gepäckhandling-Konzepten bis hin zur technischen Entwicklung der Robotersysteme. Die Institutsmitarbeiter analysieren dazu bestehende Technologien, definieren Schnittstellen und optimieren Abläufe anhand der gesammelten Daten.
Teil des Projekts ist ein Prototyp, der in einer realen Umgebung am Flughafen Paderborn zum Einsatz kommt. „Durch die strukturierte Herangehensweise fördert das Fraunhofer IEM die Implementierung fortschrittlicher Lösungen, die den Anforderungen der Luftfahrtbranche gerecht werden“, erklärt Sebastian Prinz, Gruppenleiter Automatisierungs- und Produktionstechnik am Fraunhofer IEM.
Regionale Zusammenarbeit
Ziel des Projektes AGfürNBA ist es, ein angenehmeres Reiseerlebnis zu schaffen und das Personal am Flughafen zu entlastet. Aber auch die Flughäfen sollen von mehr Planbarkeit, höhere Pünktlichkeit, einer Kapazitätserweiterung sowie mehr Effizienz profitieren.
Das Projekt ist Teil des Innovationswettbewerbs NeueWege.IN.NRW und wird vom Land Nordrhein-Westfalen sowie der Europäischen Union gefördert. Besonders wichtig ist dem Projektteam deshalb auch die regionale Umsetzung: Die Partner von AGfürNBA stammen aus Paderborn, Salzkotten und Bielefeld.