Cobots im Trend

Die Roboter-Highlights der Hannover Messe 2022

Die Halle 2 auf dem Gelände der Hannover Messe in der Abenddämmerung
Die Halle 2 auf dem Gelände der Hannover Messe. Welche Robotik-Highlights es in diesem Jahr in Hannover zu sehen gibt, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Robotik für Unternehmen ist ein Trendthema der Hannover Messe 2022. Kollege Roboter zeigt Beispiele für spannende neue Industrieroboter, Cobots und Greifer.

Es ist vermutlich kein Zufall, dass das wesentliche Werbemotiv für die Hannover Messe 2022 (30. Mai - 2. Juni 2022) einen "Fist-Bump" zwischen einem Menschen und einem Roboter darstellt. Robotik ist ein wesentlichen Thema auf der Hannover Messe - vor allem aber für die deutsche Industrie. Sie steht - getrieben durch Fachkräftemangel und explodierende Energie- und Rohstoffpreise - vor einer Automatisierungswelle.

Dank Cobots sind die Einstiegshürden dafür massiv gesunken und Roboterautomatisierung mittlerweile auch für kleinere Unternehmen und sogar Handwerksbetriebe interessant.

Hier sind 10 Beispiele für Roboter-Highlight auf der Hannover Messe 2022:

"Creating the Industry of Tomorrow" lautet das Motto der Hannover Messe 2022 - das geht kaum ohne Robotik. Nicht umsonst ist das "Key Visual" ein Fist Bump von Mensch und Cobot.
Humanoider Roboter holt für alte Dame Waren aus einem Supermarkt-Regal.
Die Hannover Messe nutzt Igus, um den Prototypen eines humanoiden Roboters zu demonstrieren: Der Motion Plastic Bot soll die Vorteile von Hochleistungskunststoffen und Low Cost Automation vereinen, so das Unternehmen. "Der humanoide Roboter ist ein gemeinsames Projekt mit den Robotik-Experten des Stuttgarter Start-ups TruPhysics, das den intelligenten Humanoiden aus unseren Motion Plastics sowie weiteren Komponenten zusammengebaut hat. Dort ist er unter dem Namen Robert M3 erhältlich”, erklärt Alexander Mühlens, Leiter Geschäftsbereich Automatisierungstechnik und Robotik bei igus. Der Roboter verfügt über ein selbstfahrendes AGV (Automated Guided Vehicle), einen teleskopierbaren Körper sowie einen Kopf mit integriertem Bildschirm und Avatar für eine interaktive Kommunikation. Halle 6 / D26
Festo-Technologievorstand Frank Melzer (l.) und Christian Tarragona, Leiter Robotics, mit dem weltweit ersten pneumatisch angetriebenen Cobot.
Stolz präsentieren Festo-Technologievorstand Frank Melzer (l.) und Christian Tarragona, Leiter Robotics, den weltweit ersten pneumatisch angetriebenen Cobot. Durch die hohe Energiedichte von Druckuft lässt sich der pneumatische Cobot auch ohne aufwändige Kraft-Moment-Sensorik sehr feinfühlig bewegen. Mit Druckreglern in den Gelenken erkennt der Roboter, wenn er berührt wird und reagiert mit entsprechenden Safety-Funktionen. Halle 6 / C22
Übergabe des Hermes Award 2022 von Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) an Vertreter von Sumitomo Cyclo Drive
Mit dem Hermes Award hat die Hannover Messe in diesem Jahr den integrierten Antrieb Tuaka des Herstellers Sumitomo Cyclo Drive ausgezeichnet. In ihm sind Getriebe, Motor sowie der Driver mit Sicherheitsfunktionen integriert. Aufgrund der Sensorik und des Thermomanagements sei das Produkt für hochpräzise sensitive Anwendungen in der Service-Robotik sowie für die Interaktion mit dem Menschen geeignet, hieß es. Überreicht wurde der Preis von Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP). Halle 6 / A40
Messsystem
Roboter verlassen sich auf Kameras, um Objekte zu erkennen. Doch das hat seine Tücken, vor allem bei sogenannten "unkooperativen Oberflächen" wie metallisch glänzenden, stark spiegelnden oder tiefschwarzen Oberflächen. Forschende am Fraunhofer IOF haben jetzt eine 3D-Messmethode entwickelt, die dieses Problem löst. Zu diesem Zweck vereint das System Infrarot-Laserprojektion und Thermografie: Nachdem das Messobjekt gezielt lokal erwärmt wurde, ermitteln zwei Wärmebildkameras die Temperaturverteilung auf der Objektoberfläche. "Glass360Dgree" präsentiert das Fraunhofer IOF am Fraunhofer-Gemeinschaftsstand in Halle 5 / A06
Präzisionswellgetriebe mit einer vollintegrierten Drehmomentsensorik
Eine ganze Reihe von Komponenten für Leichtbauroboter und Cobots stellt Schaeffler zur Hannover Messe vor, darunter Präzisionswellgetriebe mit einer vollintegrierten Drehmomentsensorik. Diese liefert, ohne zusätzlichen Bauraum zu beanspruchen, hochgenaue Drehmomentsignale und ist so eine kostengünstige Alternative zu 6-Achs-Kraft-Drehmoment-Sensoren. Halle 6 / Stand C48
Reinigungsroboter für Solar-Panels überbrückt Lücke zwischen zwei PV-Modulen
Auch in Deutschland breiten sich große Solarkraftwerke aus, und deren Abertausdende von PV-Modulen müssen regelmäßig gereinigt werden, um maximalen Ertrag zu bringen. Eine davon kommt von SolarCleano, einem jungen Unternehmen aus Luxemburg, das seine F1 All-in One Solarreinigungslösung auf der Hannover Messe vorstellt. Laut Hersteller verfügt der F1 über eine Reinigungskapazität, die 20 Prozent über der vergleichbarer Roboter auf dem Markt liegt. Halle 2 / Stand B 34
Cobot ReBeL von Igus, der komplett aus Kunststoff besteht.
Ein ReBeL mit einem Herz aus - ganz besonderem - Plastik. Durch den Einsatz spezieller Kunststoffe bis hin zum ersten Cobot-Wellgetriebe aus Kunststoff konnte Igus das Gewicht seines Cobots Rebel auf lediglich 8,2 Kilo drücken. Erhältlich ist der ReBeL in zwei Varianten: einmal als Open Source Version ohne Robotersteuerung, Netzteil und Software für 3.900 Euro bei Stückzahl 1 oder als Plug-and-Play-Variante mit Roboter, Steuerungssoftware und Netzteil für 4.970 Euro bei Stückzahl 1. Halle 6 / D 26
Der Smart Flex Effector hängt als Zylinder-förmiges Bauelement unauffällig zwischen Linearantrieb oder Roboterarm und dem Greifer
Der Smart Flex Effector von Bosch Rexroth ist ein sensorgestütztes Ausgleichsmodul, das Lageabweichungen des Werkzeugs zum Werkstück erfasst und korrigiert. In einem Pilotprojekt werden damit Leiterplatten in Motorsteuergeräte positioniert, ohne die empfindlichen Lötstifte zu verbiegen. Dieser vermeintlich einfache Montagevorgang ist in der Umsetzung komplex, da er sich nicht eindeutig wiederkehrend programmieren lässt. Durch die laufende Referenzierung von Positionen und die Übermittlung der Korrekturdaten gelingt es dem Roboter mit dem Smart Flex Effector jedoch, die Platinen so feinfühlig wie eine menschliche Hand einzusetzen. Halle 6 / C26
Vision eines Einsatzszenarios für sichere und leistungsstarke Roboterstrukturen auf Basis schaltbarer Steifigkeiten.
Wenn es um die Kooperation von Menschen und Robotern geht, ist das Anwendungsspektrum oft durch ein Dilemma begrenzt: Um Verletzungen auszuschließen, werden für Cobots und deren Greifer oft eher weiche Materialien eingesetzt. Damit ist aber oft die Kraft begrenzt, die eingesetzt werden kann, so dass Cobots eher nicht für schwere Aufgaben geeignet sind."Wir arbeiten daher an der Entwicklung neuer Strukturen, die eine schaltbare Steifigkeit haben – die also zwischen steif und weich wechseln können", erläutert Linda Weisheit, Wissenschaftlerin am Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU. Halle 5, Stand A06
Messsystem
Roboter verlassen sich auf Kameras, um Objekte zu erkennen. Doch das hat seine Tücken, vor allem bei sogenannten "unkooperativen Oberflächen" wie metallisch glänzenden, stark spiegelnden oder tiefschwarzen Oberflächen. Forschende am Fraunhofer IOF haben jetzt eine 3D-Messmethode entwickelt, die dieses Problem löst. Zu diesem Zweck vereint das System Infrarot-Laserprojektion und Thermografie: Nachdem das Messobjekt gezielt lokal erwärmt wurde, ermitteln zwei Wärmebildkameras die Temperaturverteilung auf der Objektoberfläche. "Glass360Dgree" präsentiert das Fraunhofer IOF am Fraunhofer-Gemeinschaftsstand in Halle 5 / Stand A06
Ein umfassendes Portfolio zeigt Yaskawa auf der Hannover Messe
Ein umfassendes Portfolio zeigt Yaskawa auf der Hannover Messe: Ein Highlight ist sicher die Cobot-Serie HC DTP, bei der Adapterflansch und die Optionen der internen Medienführung an eine Vielzahl gängiger Cobot-Werkzeuge und -Greifer angepasst wurden. Halle 6 / Stand D38
Spezieller Robotergreifer hält Tomate
Aus der Schweiz kommt der Omnigrasp, der vom National Centre of Competence in Research Robotics (NCCR) des Alpenlandes entwickelt wurde. Der Greifer besteht aus Silikonfolien, die mit Elektroden beschichtet sind. Nachdem sich die Folie mechanisch an das zu greifende Objekt angeschmiegt hat, wird an den Elektroden Spannung angelegt. Durch die dabei entstehende Elektroadhäsion wird die molekulare Bindung zwischen den beiden Grenzflächen noch verstärkt.Da praktisch keine mechanische Kraft auf das Objekt ausgeübt wird, soll sich das das Greifsystem neben dem Handling etwa von empfindlichem Obst auch gut für andere sensible Objekte wie etwa Uhren oder medizinische Geräte eignen. Hall 5 / D48
Fertigungsstation mit einem Cobot und einem menschlichen Werker
Den Fokus des Messeauftritts von Omron bildet das Konzept „i-Automation“ für Innovationen in der Fertigung. Dahinter verbirgt sich ein strategisches Konzept, das auf drei „Is“ basiert: „Integration“ (Entwicklung der Steuerung), „Intelligenz“ (Entwicklung von Intelligenz durch IKT) und „Interaktion“ (Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine). Halle 9 / Stand F24
Hallenplan der Hannover Messe 2022
Der Hallenplan der Hannover Messe 2022
Der Robotersauggreifer des Teams von Prof. Stefan Seelecke kann kompliziert geformte Werkstücke greifen und sich wechselnden Formen anpassen. Dr. Paul Motzki (l.) und Lukas Zimmer (r.) haben das System mitentwickelt.
Ein Verfahren, mit dem sich Robotergreifer in Zukunft in hohem Tempo an beliebige Werkstücke anpassen lassen, entwickelt das Team von Professor Stefan Seelecke an der Universität des Saarlandes. Der Prototyp besteht aus einem gelenkigen Robotergreifer, der vier Finger und Fingerspitzen mit Vakuum-Saugern durch künstliche Muskeln in alle Richtungen bewegen kann. Bei Fingern, Fingerspitzen wie auch den Vakuum-Saugnäpfen kommen rein elektrisch betriebene künstliche Muskelfasern zum Einsatz: Bündel feiner Drähte mit Formgedächtnis. Legt man Strom an diese Nickel-Titan-Drähte an, erwärmen sie sich und wandeln ihre Gitterstruktur um, so dass sie sich zusammenziehen. Fließt kein Strom, kühlen sie ab und werden wieder lang. Diese Technik kommt auch gänzlich ohne zusätzliche Sensoren aus: Die Drähte liefern selbst alle Daten. Halle 2 / B28.

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