Die Idee des universellen Greiferbaukastens, die Schunk seit Jahren erfolgreich bei Industrierobotern umgesetzt hat, überträgt der Greifsystemspezialist nun auf die Welt der Klein- und Leichtbauroboter. Als weltweit erster Hersteller hat Schunk ein umfangreiches Komplettprogramm standardisierter Komponenten für die sechsachsigen Leichtbauroboter von Universal Robots aufgelegt. Dieses umfasst sowohl das Greifen und Wechseln als auch das Messen von Kräften und Momenten.
Plug & Work-Schnittstellen
Statt die elektrische beziehungsweise pneumatische Ansteuerung sowie die Sensorikanschlüsse jedes Mal aufwendig einzeln zu planen und zu realisieren, sind die Schnittstellen der Greifer, Schnellwechselmodule und Kraft-Momenten-Sensoren innerhalb des End-of-Arm-Baukastens bereits fix und fertig aufeinander abgestimmt. Sämtliche Module können per Plug & Work mit den UR-Roboterarmen verbunden werden. Weder sind hierfür Anbausätze noch externe Ventile erforderlich. Darüber werden spezielle Plugins, die in diesem Jahr sukzessive auf den Markt kommen, die Inbetriebnahme zusätzlich vereinfachen, sodass gerade auch Einsteiger von einem schnellen und unkomplizierten Start in die Robotik profitieren. Die Plugins machen die Inbetriebnahme der Greifer zum Kinderspiel. Da die Ansteuerung bereits in die Bedienoberfläche von UR integriert ist, können die Komponenten direkt über das Bedienpanel des Roboters eingerichtet werden. Damit setzt der Hersteller den Gedanken der einfachen Automation, wie er von UR vertreten wird, konsequent im Bereich der Greifsysteme fort.
Sieben Greifer
Der Greifsystembaukasten für Roboterarme von Universal Robots deckt mit maximalen Greifkräften zwischen 140 und 930 N und Hüben zwischen sechs und 40 Millimetern vielfältige Einsatzfelder sowohl in der herkömmlichen Automation als auch im Bereich kollaborierender Anwendungen ab. Er eignet sich gleichermaßen für Automationseinsteiger und Profis im Bereich der zerspanenden Industrie, der Automotive-Industrie sowie der Elektronikindustrie, aber auch für viele andere Branchen, die mithilfe von UR-Robotern die Potenziale der Automation erschließen wollen. Enthalten sind der vielzahngeführte und damit besonders präzise und leistungsfähige Parallelgreifer PGN-plus-P in den Baugrößen 80 und 100, der vielzahngeführte Zentrischgreifer PZN-plus 64, der preisattraktive Universalgreifer JGP 80 und 100, die beiden Großhubgreifer KGG 100-80 und PSH 22-1, der elektrische Kleinteilegreifer EGP sowie der für kollaborierende Anwendungen konzipierte Co-act EGP-C. Sämtliche Mikroventile zur Ansteuerung der pneumatischen Module sind bereits in die Adapter integriert.
Dass das Portfolio im Laufe des Jahres um ein weiteres Highlight im Co-act-Segment für kollaborative Einsätze erweitert werden soll, unterstreicht einmal mehr, dass Schunk im Bereich MRK großes Potenzial sieht. Damit die leichten Roboterarme im täglichen Betrieb möglichst flexibel genutzt werden können, enthält der End-of-Arm-Baukasten neben den unterschiedlichen Greifern auch ein Handwechselsystem mit integrierter Luftdurchführung, Elektrodurchführung und optionaler Verriegelungsabfrage zum sekundenschnellen Greiferwechsel. Mit dem SHS genügen wenige Handgriffe, um Greifer und andere Aktoren mit ISO-50-Flansch präzise und zuverlässig an UR-Roboterarmen zu wechseln.
Kraft-Momenten-Sensor
Zusätzlich enthält der Baukasten einen preisattraktiven 6-Achs-Kraft-Momenten-Sensor. Der FT-Axia baut äußerst kompakt (Durchmesser 82 mm/Höhe 25,4 mm) und deckt dank Dualkalibrierung zwei Messbereiche bis 200 N/500 N (Fx/Fy), 360/900 N (Fz) sowie 8 Nm/20 Nm (Mx, My, Mz) ab. Damit lässt er sich sehr flexibel in unterschiedlichsten Anwendungen einsetzen, von Produkttests und Prüfanwendungen bis hin zu Montage- oder Schleifapplikationen. Mit einer Auflösung von 1/10 N (Fx, Fy, Fz) beziehungsweise 1/200 Nm (Mx, My, Mz) eignet er sich vor allem für Automationseinsteiger sowie für Bereiche, in denen auch manuell gearbeitet wird. Da der Überlastbereich Kräfte bis 2500 N (Fx, Fy) beziehungsweise 4500 N (Fz) abdeckt, verzeiht der Sensor im täglichen Betrieb so manchen Fehler in Form kurzzeitiger Überlastungen.
Die Intelligenz wurde vollständig in die Komponente integriert, sodass keine externe Auswerteelektronik erforderlich ist. Wahlweise ist die Auswertung über Ethernet oder Ethercat mithilfe der Robotersteuerung oder des sensoreigenen Webinterfaces möglich. Dort lässt sich auch der jeweilige Messbereich auswählen. Zusätzlich signalisieren LEDs den jeweils aktuellen Status des Sensors. wk
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