Roboter-Allianz

Schaeffler und Neura Robotics zünden die nächste Evolutionsstufe der industriellen Automatisierung

Schaeffler Neura
Humanoide Neura Roboter sollen bald bei Schaeffler im Einsatz sein.

Schaeffler wird Technologie- und Lieferpartner von Neura Robotics – und gleichzeitig einer der ersten industriellen Anwender humanoider Roboter. Mit der Kombination aus intelligenter Aktorik, KI-basierter Steuerung und skalierbarer Fertigung entsteht ein Meilenstein auf dem Weg zur vernetzten Fabrik der Zukunft.

Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler AG hat mit der Neura Robotics GmbH eine strategische Technologiepartnerschaft geschlossen. Ziel ist es, humanoide Roboter aus der Forschung in die industrielle Realität zu bringen – und zwar im großen Maßstab. Schaeffler liefert künftig Schlüsselkomponenten wie präzise, hochdynamische Aktoren, die die Gelenke der Roboter antreiben. Gleichzeitig plant das Unternehmen, bis 2035 mehrere tausend humanoide Systeme in seinen eigenen Produktionswerken einzusetzen.

Schaeffler Neura
(v.l.) Andreas Schick, Vorstand Produktion, Supply Chain Management und Einkauf der Schaeffler AG, David Reger, CEO und Gründer von Neura Robotics und Klaus Rosenfeld, Vorsitzender des Vorstands der Schaeffler AG, besiegelten die Technologiepartnerschaft.
Schaeffler Neura
Der innovative Planetenradaktor von Schaeffler macht präzise Drehbewegungen von Humanoiden möglich.
Schaeffler Neura
Humanoide Neura Roboter sollen bald bei Schaeffler im Einsatz sein.

Wie Schaeffler mitteilt, bilden dabei Planetenrad-Aktoren mit Drehmomenten bis zu 250 Nm das Herzstück vieler Roboteranwendungen. Diese Kombination aus kompaktem Design, Energieeffizienz und Robustheit soll humanoide Systeme erstmals in industriellen Dauerbetriebsszenarien ermöglichen.

Neura Robotics wiederum profitiert von Schaefflers Erfahrung in Großserienfertigung und Qualitätsmanagement. Das junge High-Tech-Unternehmen aus Metzingen gilt als Vorreiter im Bereich “Cognitive Robotics”: Roboter, die mit Sensorfusion, KI-gestützter Wahrnehmung und Sprachverständnis in Echtzeit auf ihre Umgebung reagieren können. Mit dem Konzept des „Neuraverse“ entsteht eine cloudbasierte Plattform, über die sich humanoide Systeme weltweit vernetzen und voneinander lernen sollen.

Für die Fertigungswelt ist diese Kooperation ein starkes Signal: Nach Jahren inkrementeller Verbesserungen in der klassischen Robotik ebnet sich hier der Weg für kognitiv arbeitende, humanoide Roboter, die menschliche Tätigkeiten nicht nur nachahmen, sondern aktiv mit Menschen zusammenarbeiten. Besonders in Bereichen wie Montage, Qualitätsprüfung und innerbetrieblicher Logistik sehen Branchenexperten ein enormes Potenzial.

„Wir wollen die Industrie auf das nächste Automatisierungslevel bringen – mit humanoiden Robotern, die in Fabriken ebenso selbstverständlich agieren wie heutige Industrieroboter“, betonte Neura-CEO David Reger laut Schaeffler-Mitteilung. Auch Schaeffler-Vorstandsmitglied Uwe Wollschläger sieht die Partnerschaft als strategischen Schritt, um die Produktionsnetzwerke der Zukunft zu gestalten.

Mit dieser Allianz zwischen Tradition und High-Tech-Robotik entsteht ein neues Kapitel der Automatisierung – eines, in dem kognitive Maschinen nicht mehr nur Werkzeuge, sondern Partner in der Wertschöpfungskette werden.

Schaeffler × Neura Robotics

1. Was ist das Ziel der Partnerschaft zwischen Schaeffler und Neura Robotics?
Schaeffler liefert hochpräzise Aktoren für humanoide Roboter von Neura Robotics und integriert diese Roboter gleichzeitig in die eigene Produktion. Damit soll die Serienfertigung humanoider Systeme industriell skalierbar werden – ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur kognitiven Fabrik.

2. Wann werden humanoide Roboter bei Schaeffler produktiv eingesetzt?
Laut Schaeffler ist geplant, bis 2035 mehrere tausend humanoide Roboter in den globalen Produktionsstandorten einzusetzen. Erste Pilotanwendungen laufen bereits, etwa in Montage- und Logistikprozessen.

3. Welche Vorteile bringt die Kooperation für die Industrie?
Die Partnerschaft vereint Schaefflers Fertigungs-Know-how mit Neuras KI-basierter Robotik. Das Ergebnis: humanoide Roboter, die sich flexibel an Produktionsbedingungen anpassen, eigenständig lernen und den Fachkräftemangel in der Industrie langfristig abfedern können.