Faszination Schiffbau
Ein Tag bei der Meyer Werft: Zu Besuch bei Ozeanriesen
Papenburg war bis in die 20er-Jahre Standort vieler Werften. Überlebt hat lediglich die Meyer Werft, die bereits früh mit dem Bau von Stahlrumpfschiffen begann. Heute entstehen hier riesige Kreuzfahrtschiffe – und man kann dabei zuschauen.
Besucht man die Meyer Werft in Papenburg, befindet man sich bei einem Familienunternehmen in siebter Generation. 1795 gegründet, befindet es sich mit Bernard Meyer als geschäftsführendem Gesellschafter auch heute noch in der Hand eines Meyers. Über die Geschichte der Familie kann man vieles aus erster Hand erfahren, da ein Blick in die Tagebüchern der Familie möglich ist. Hier können Besucher wichtige Meilensteine der Werftgeschichte, wie zum Beispiel den Wandel vom Holz- zum Stahlschiffbau und den Einstieg in den Kreuzfahrtschiffbau nachvollziehen.
Plastischer werden Geschichte und Gegenwart für den Besucher beim Anschauen eines Meeres kleiner Ozeanriesen. 20 Schiffsmodelle, die in dem Traditionsunternehmen gebaut wurden, sind im Maßstab 1:100 ausgestellt. Der Höhepunkt: eine interaktive Seekarte zeigt in Echtzeit an, wo auf den Weltmeeren sich die in der Meyer Werft gebauten Schiffe gerade befinden.
Schiffbau in der Gegenwart
Wie entsteht ein Schiff? Das erleben die Besucher anhand einer Konstruktion in 3D. Auf einem überdimensionalen Bildschirm können sie die CAD-Zeichnung einer Rohr-Unit sehen, die hinter dem Monitor real wird. Zudem kann das Innere eines originalgetreuen Blocks erkundet werden, um mehr über das Prinzip des Blockbaus zu erfahren. Eine Technik, die an die Lego-Konstruktionen unserer Kindheit erinnert: Kleine Teile des Schiffs werden zunächst vorgefertigt und zu immer größeren Einheiten zusammengesetzt. So entsteht nach und nach aus einzelnen Blöcken ein Schiffskörper. Ein Kreuzfahrtschiff beispielsweise wird aus etwa 70 Blöcken zusammengesetzt, die bis zu 800 Tonnen wiegen können.
Das Highlight der Tour ist selbstverständlich der Einblick in die Schiffbauhalle 6 mit dem sich darin gerade im Bau befindlichen Kreuzfahrtschiff. Zurzeit arbeitet man in der Meyer Werft am Innenausbau der Genting Dream, einem Kreuzfahrtschiff, das einmal mehr als 3300 Passagiere durch die Weltmeere schippern wird und im Herbst an seinen Kunden übergeben werden soll. Einen Hauch von Luxus, dem vielseitigen Leben an Bord und den unterschiedlichen Reisekonzepten im Kreuzfahrtmarkt macht der Themenbereich Reedereien nachvollziehbar. Mit drei Original Musterkabinen und verschiedenen Exponaten zu den Themen Restaurants und Entertainment vermitteln die Reedereien Norwegian Cruise Line (NCL), Royal Caribbean International (RCI), Disney Cruise Line und TUI Cruises einen Eindruck von der Faszination der unterschiedlichen Kreuzfahrtschiffe.
In dem Bereich Schiffsdetails zeigt ein in Originalgröße platzierter Pod-Antrieb den Besuchern die beeindruckenden Dimensionen der Kreuzfahrtschiffe. Im Ausstellungsbereich Ems erlebt der Besucher die Ausdockung und spektakuläre Emsüberführung eines Ozeanriesen, anhand einer Medieninstallation.