Nachgehakt beim Dobot-Vertriebspartner Variobotic
Wie industrietauglich ist der Dobot Magician wirklich?
Bei next Robotics haben wir bereits mit Peter Klement, Geschäftsführer von Variobotic, über den Dobot Magician gesprochen. Aber inwieweit ist der Schulungsroboter auch industrietauglich? Wir haben nachgehakt.
Herr Klement, im Video sagten Sie, der Dobot Magician eigne sich potenziell auch für Industrieanwendungen. Eigentlich ist der Magician doch aber ein Schulungsroboter für Kinder. Wie geht das Hand in Hand?
Der Dobot Magician wurde für den Einsatz in der Bildung entwickelt. Bietet aber aufgrund seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten ein breites Anwenderspektrum. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist hier denke ich ausschlaggebend für Kunden in der Industrie. Es ist vermutlich das preiswerteste X-Y-Z-System inklusive Steuerung und Software. Für die passende Anwendung ist der Roboter daher auch sicherlich in der Industrie einsetzbar.
Gibt es bereits laufende Tests zur Industrietauglichkeit des Magician?
Ja die gibt es, bei uns in Deutschland und weltweit. Wir haben zum Beispiel Kunden, die jetzt schon einfachste Pick-and-Place-Aufgaben vom Dobot Magician erledigen lassen. Zum Beispiel werden in einer Fertigung die aus der Bearbeitungsmaschine kommenden Teile entnommen und auf ein Förderband gelegt. Die Anforderung ist niedrig, da keine hohen Taktzeiten und auch die Verfügbarkeit der Anlage keine Rolle spielt. Eine Notfallstrategie, falls der Roboter aussetzen würde, ist es, die Teile in eine Kiste fallen zu lassen, wie bisher. Ein weiterer Kunde setzt den Magician im Testlabor ein und drückt auf Touchscreens. Dort ist die einfache Programmierung von Vorteil, da diese ständig ohne großen Aufwand angepasst werden kann. Daher ist dies auch bei kleiner Stückzahl lohnend. Auch hier ist die Anforderung gering und die Verfügbarkeit unkritisch.
Wie weit geht die Industrietauglichkeit des Magician und wo hört sie auf?
Der Dobot Magician ist solide gebaut mit Aluminium als Tragstruktur, Kugellager in den Gelenken, Steppermotorentechnik mit Getrieben: Alles Technik, die nicht anders in der Industrie verwendet wird. Als nachteilig könnte sich auswirken, dass der Roboter keine Abolutweggeber hat und vor Einsatz immer "gehomet", also auf Null gesetzt werden muss. Es kann auch passieren, dass er sich bei langem Einsatz nach und nach verzählt und damit ungenau wird. Aus unserer Sicht, kann der Roboter überall dort eingesetzt werden, wo die Verfügbarkeit eine untergeordnete Rolle spielt. Low-Batch-Production ist hier vermutlich das richtige Stichwort.