Der diesjährige Hermes Award geht an den Greiferspezialisten Schunk aus Lauffen. Den Preis überreichte die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Johanna Wanka, im Rahmen der Eröffnungsfeier der Hannover Messe am 23. April.
Schunk erhält den Preis für den Greifer JL1. Dabei handelt es sich um ein intelligentes Greifmodul für die Mensch-Roboter-Kollaboration, das unmittelbar mit dem Menschen interagiert und kommuniziert. Die im JL1 verbaute Sensorik registriert Annäherungen von Menschen und ermöglicht eine situationsabhängige Reaktion, ohne dass Mensch und Roboter sich berühren. Die Sicherheitsaura ist in den Greifer integriert und ermöglicht damit einen hochflexiblen Handhabungs- und Montageprozess mit Parallel- und Winkelgreifen von beliebigen Geometrien. Die Greiferfinger verfügen über Kraftmessbacken und taktile Sensoren und unterstützen damit adaptive Greiferoperationen. Zwei Kamerasysteme zeigen das Umfeld im 3D-Format und unterstützen die Greifteildetektion.
Zentraler Baustein für die vernetzte Fabrik
Die Jury um den Vorsitzenden Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Wolfgang Wahlster, Vorsitzender der Geschäftsführung des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI), war beeindruckt von diesem neuen Greifmodul. Als selbstlernendes Greifsystem bietet der MRK-Greifer optimale Voraussetzungen für hochflexible Handhabungsszenarien in Industrie 4.0, bei dem Mensch und Roboter Hand-in-Hand arbeiten.
„Das prämierte Produkt unterstützt die Mensch-Roboter-Kollaboration und ist damit ein zentraler Baustein für die vernetzte Fabrik. Damit passt es hervorragend zur Hannover Messe, von der auch in diesem Jahr wieder wichtige Impulse für die Weiterentwicklung von Industrie 4.0 ausgehen werden“, sagt Dr. Jochen Köckler, Mitglied des Vorstands der Deutschen Messe AG.
Prämierter Greifer auf der Hannover Messe zu besichtigen
„In Industrie 4.0 ergibt sich für die sichere und barrierefreie Mensch-Roboter-Kollaboration durch die geringe Losgröße, hohe Teilevarianz und häufiges Umrüsten die Notwendigkeit, einen Teil der Systemintelligenz auch in die Endeffektoren zu verteilen: Das ist Schunk mit dem JL1 in exzellenter Weise gelungen, so dass unsere Jury zu einem einstimmigen Ergebnis kam," ergänzte Prof. Wahlster.
Neben dem Gewinner Schunk, Lauffen, waren folgende Unternehmen nominiert: AGS-Verfahrenstechnik, Stade, Augumenta, Oulu, Finnland, Linz Center of Mechatronics, Linz, Österreich, und Noonee, Zürich, Schweiz.
Das prämierte sowie die nominierten Produkte und Verfahren werden während der Hannover Messe 2017 (24. bis 28. April) auf den Ständen der Unternehmen ausgestellt. Darüber hinaus informiert der Innovationsstand „tech transfer – Gateway2Innovation“ in Halle 2 ausführlich über alle nominierten Einreichungen zum Hermes Award 2017 sowie die Unternehmen. (aru)