Flexibles Baukastensystem...
Automatisierung: Wie diese Verpackungsmaschine Kosten spart
Wie ein Automatisierungsbaukasten von SEW Eurodrive Verpackungsmaschinen effizienter macht, lesen Sie in dieser Anwenderstory beim Sondermaschinenhersteller Wächter Packautomatik.
Mit der neuen Verpackungsverordnung vom 1. Januar 2019 sind die Anforderungen an die Produktverpackung gestiegen. Nachhaltige Lösungen und umweltschonende Technologien sind gefragt. Verpackungsmaterial aus Plastik soll möglichst vermieden werden. Parallel zu dieser Tendenz zu mehr Nachhaltigkeit kann man speziell in der Möbelindustrie einen weiteren Wandel beobachten. Angetrieben durch steigende Lohnkosten bzw. mangelnde Verfügbarkeit von Arbeitskräften fordert der Markt Konzepte für automatisierte Verpackungslösungen im Allgemeinen und mit hohem Produktschutz im Speziellen.
Verpackung - von Losgröße 1 bis zur Serienfertigung
Der Sondermaschinenhersteller Wächter Packautomatik ist ein traditionsreiches, familiengeführtes Unternehmen mit Sitz in Bad Wünnenberg-Haaren bei Paderborn. Dass Wächter als Spezialist im Bereich des End-of-Line-Packaging komplexe Verpackungslinien für unterschiedlichste Produkte und Branchen baut, ist in der Fachwelt bekannt. Ein Novum dagegen ist, dass die Firma im Bereich Möbel Einzelteile verpackt – von Losgröße 1 bis zur Serienfertigung. Bei diesen Konzepten haben die Kartonzuschnitte einen integrierten Produktschutz, der beim Faltvorgang geformt wird. Dadurch ist das Produkt von allen Seiten geschützt und es sind keine weiteren, einzulegenden Verpackungsmaterialien erforderlich. So wird eine deutliche Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks dieser Produkte erreicht und gleichzeitig eine nachhaltige und effiziente Produktion gefördert.
Wächter kombiniert diese neuen Konzepte mit seinen skalierbaren und nachhaltigen Lösungen für einen vollautomatisierten Verpackungsprozess. Umweltfreundliches Verpackungsmaterial ist für den Sondermaschinenbauer eine Grundlage seines Handelns. Zudem legt das Unternehmen den Fokus auf eine wirtschaftliche Prozessoptimierung beim Verpackungsvorgang.
Bei Mitnahmemöbeln werden diverse Komponenten in einen Karton verpackt. Sie unterscheiden sich in Form, Größe, Gewicht und Material. Typische Inhalte sind Möbeleinzelteile, Beschläge, Schrauben, und weiteres. Diese Verpackungssituation birgt laut Wächter zwei Schwierigkeiten und damit eine notwenige Prozessoptimierung in sich. Erstens: Jede einzelne Komponente hat aufgrund ihrer unterschiedlichen Beschaffenheit individuelle Anforderungen an das Handling. Zweitens: Durch das Zusammenführen groß- und kleinformatiger Inhalte entsteht oft ungenutzter Leerraum, der mit Füllmaterial ausgelegt wird.
Optimierung kann hier durch einen automatisieren Packprozess und Prepackaging erfolgen. Aufgerichtete Kartons werden entlang einer Straße von Roboterzellen transportiert. Die einzelnen Zellen werden mit unterschiedlichen Komponenten beliefert, die Roboter wiederrum packen diese Komponenten in den vorbeifahrenden Karton. Kleinteile wie Scharniere oder Einzelteile mit sensiblen Oberflächen wie Fronten werden dabei im Vorfeld separat verpackt. Zusätzlich kann Vorverpacktes direkt zum Lieferanten gebracht und erst später mit anderen Komponenten wieder zusammengeführt werden. So lassen sich komplexe Verpackungsprozesse und logistische Vorgänge entzerren und die Logistikkosten optimieren.
Verpackungsanlage - wie der modulare Aufbau hilft...
Ein weiterer Vorteil dieses Konzeptes von Wächter ist die Skalierbarkeit der vollautomatisierten Verpackungsanlage. Der modulare Aufbau ermöglicht sowohl eine Minimal- als auch eine Maximallösung – und alle Ausbaustufen dazwischen. Die Softwarekomponenten des Automatisierungsbaukastens Movi-C von SEW-Eurodrive ermöglichen, diesen modularen Aufbau auch in der Steuerung fortzusetzen. Mit passgenauen Softwaremodulen Movikit wie dem MultiMotion Camming (Motion-Funktionalität plus elektronische Kurvenscheibe) oder Auxiliary Positioning (Positionierung) können Antriebe über die Engineering-Software Movisuite leicht erweitert und per automatischer Codegenerierung aktualisiert werden. Der Programmierer fügt lediglich noch seine passenden Logikbausteine an definierten Stellen des so vorbereiteten Programmes hinzu.
Im Movi-C Controller Power UHX85A läuft die gesamte Motion Control der verbauten Antriebstechnik. Am Beispiel des Wenders, durch den Produkte im fließenden Prozess wahlweise gewendet werden können, zeigt sich die Vielseitigkeit des Movikit MultiMotion Camming. Es bietet Überlagerungsfunktionen sämtlicher verfügbaren Fahrprofile bereits standartmäßig ab Werk. So konnten die Programmierer der Firma Wächter durch eine geschickte Überlagerung der Fahrprofile von Fahr- und Drehachse recht schnell die Lösung realisieren. Mit dem Fahrprofil Camming lassen sich Antriebe nicht nur in diversen Variationen ein- und auskuppeln, sondern der Kurvenverlauf kann auch „on the fly“ angepasst werden. Das alles lässt sich über – bereits durch SEW – vorbereitete Strukturen im PLC-Programm ansprechen, was den Programmierern bei Wächter ebenfalls die Arbeit erleichterte.
„Mit dem Einsatz des Automatisierungsbaukastens Movi-C zeigte sich, dass die Mitarbeiter von Wächter sehr schnell die neuen Funktionen und Möglichkeiten der Engineering-Software Movisuite und der eingesetzen Movikit-Softwaremodule auf ihre standardisierten Programmstrukturen adaptieren konnten“, erläutert Christian Pasing, Vertriebsingenieur Automatisierungstechnik bei SEW-Eurodrive. Besonders herausgehoben wurde auch die einfache und schnelle Inbetriebnahme des Antriebsstrangs, die die Erstinbetriebnahme von Antrieben erheblich effizienter gestaltet. wk