Funktionsintegration
Festo Motion Terminal ersetzt mit Apps 50 Einzelkomponenten
Das neue Festo Motion Terminal VTEM katapultiert die Pneumatik ins Zeitalter von Industrie 4.0 – mit Apps, die es ermöglichen, über 50 Einzelkomponenten zu ersetzen. Neue Entwicklungen in Piezotechnik und Software machen es möglich.
Das Festo Motion Terminal ist eine programmierbare Plattform für eine hochflexible und adaptive Automatisierung mit digitalisierter Pneumatik. Unterschiedlichste Ventilfunktionen lassen sich flexibel programmieren und über Motion Apps ansteuern. Projektleiterin Dr. Julia Duwe, Head of Future Motion Solutions Management bei Festo, erläutert: „Technologisch gesehen ist diese völlig neuartige Plattform eine Verschmelzung von Mechanik, Elektronik, Regelungstechnik und Software. Der Kunde hat durch Auswahl verschiedener Motion Apps sowohl die Möglichkeit, den Zustand seiner Anlage in Echtzeit zu erfassen, als auch die Funktionalität zu verändern und sich somit flexibel auf die Wünsche seiner Kunden einzustellen." Soll die Anlage an Kundenwünsche angepasst werden, entfallen für den Maschinenbauer aufwendige Hardwareänderungen vieler einzelner Komponenten – das beschleunigt die Lieferzeit. Neue Funktionen werden schnell und intuitiv auf dem Festo Motion Terminal programmiert.
Motion Apps
Piezotechnologie, integrierte Hub- und Drucksensorik, gepaart mit der Ansteuerung über so genannte Motion Apps, sollen Maschinen- und Anlagenbauern ganz neue Perspektiven eröffnen. Zum Start des Festo Motion Terminals stehen zehn Funktionen über Motion Apps zur Verfügung: von der einfachen Änderung der Wegeventilfunktionen bis zu energieeffizienten Bewegungen, vom proportionalen Verhalten bis hin zur Diagnose-Leckage. Das Besondere dabei: Alles funktioniert mit einer identischen Ventilhardware.
Durch schnelles Zuschalten neuer Funktionen über Apps können Maschinenentwickler so nun einen Basis-Maschinentyp erstellen und je nach Auswahl der Apps diese Maschine mit unterschiedlichen Funktionen und Ausprägungen je nach Kundenwunsch ausstatten. Weitere Apps sind in Vorbereitung. Die Funktionszuweisung per Software bringt noch weitere Vorteile: Manipulationssicherheit und Know-how-Schutz, denn von außen ist den Ventilen nicht anzusehen, welche Funktionen sie ausführen. Außerdem vereinfacht sich das Thema Wartung, da lange Ersatz- und Verschleißteillisten obsolet werden.
Energieeffizient und kostengünstig
Für Energieeinsparungen im Applikationsbetrieb sorgen die speziell entwickelten Motion Apps sowie die Diagnosefunktion für die Applikationsleckage. Aber auch die energie-sparende Piezo-Technologie für die proportionale Ventilvorstufe trägt ihren Teil dazu bei.
Mit den Apps „Wählbares Druckniveau“ und „Eco-Fahrt“ lässt sich der Luftverbrauch flexibel an die Anforderungen anpassen. Dank wählbarem Druckniveau kann ein digital gewählter Druck die pneumatische Kraft auf das für die Applikation nötige Niveau begrenzen. Die Eco Fahrt senkt den Druckluftverbrauch auf das nötige Minimalniveau, sofern keine Press- und Haltekräfte in der Endlage benötigt werden. Abhängig von der Applikation sind so Einsparungen von bis zu 70 Prozent im Vergleich zum Standardbetrieb möglich.
Das Motion Terminal ermöglicht sowohl die schnelle und kraftvolle Bewegung als auch die Leckage-Prüfung zu deutlich niedrigeren Kosten gegenüber heutigen Lösungen, so das Unternehmen. Beispielsweise werden gegenüber elektrischen Lösungen weniger Controller benötigt, da beim VTEM ein Controller bis zu acht Bewegungen regeln kann. Aber auch der Stromverbrauch sinkt und der benötigte Einbauraum geht um bis zu 65 Prozent zurück.
Im Technologievergleich avancieren Lösungen mit dem Festo Motion Terminal auf diese Weise zu kostengünstigen Alternativen. So wird statt eines Ventils, eines Druckreglers und eines Drucksensors, also dreier Komponenten, nur noch eine einzige Technologie, ein Ventil, nötig. (Quelle: Presseunterlagen Festo)