Bereits auf der Hannover Messe 2016 stellte ABB seinen Smart Sensor vor. Als Fitnessarmband für Niederspannungsmotoren, das Daten von außen aufnimmt, sorgte der Sensor schon damals für Furore. So revolutionierte der Smart Sensor die Wartungslogistik von Motoren, in dem er drohende Probleme durch Fernüberwachung frühzeitig erkennbar machte. Durch die vorausschauende Wartung konnten Stillstandzeiten um bis zu 70 Prozent reduziert, die Motorlebensdauer um bis zu 30 Prozent verlängert und der Energieverbrauch um bis zu zehn Prozent gesenkt werden. Ein knappes Jahr später verkündete ABB schließlich auch die Markteinführung von ABB Ability: Seither bündelt der Schweizer Automatisierer unter diesem Titel sein Angebot an digitalen Lösungen und Dienstleistungen.
Anforderungsgerechte Datenanalyse
Auf seiner Preview zur Hannover Messe präsentierte ABB nun eine Adaption des Smart Sensors zur Fernüberwachung im Fluid-Bereich: Wenn Smarte Sensoren Motoren vorausschauend überwachen können, warum sollten sie dieselben wertvolle Dienste nicht auch für Pumpen leisten können, überlegten die Egger-Verantwortlichen und nahmen Kontakt mit ABB auf. Gemeinsam beschlossen die beiden Unternehmen schließlich, einen auf die speziellen Erfordernisse von Pumpen zugeschnittenen neuen smarten Sensor zu entwickeln.
Ausgehend von der bewährten Hardwarebasis wurden die Motor-Sensoren so adaptiert, dass sie nun auch Werte wie Pumpendrehzahl, Gesamtvibration, Unwucht, Kavitation (die Bildung von Dampfblasen in Flüssigkeiten) oder Verstopfung auslesen können. Dafür nutze ABB das wissenschaftliche Know-how von Mitarbeitern in Deutschland, Indien, USA und der Schweiz. Im Gegenzug ebnete Egger den Zugang zu deutschen und Schweizer Endkunden, mit deren Input eine neue, anforderungsgerechte Datenanalyse entwickelt werden konnte.
Die ersten, Ende Juli 2017 durchgeführten Tests in den Egger-Prüfeinrichtungen in Cressier verliefen zufriedenstellend.
Inzwischen hat ABB erste Prototypen geliefert, um sie in der realen Betriebsumgebung zu testen. In diesen Pilotanlagen kommt auch bereits der gesamte digitale Background der ABB-Ability-Smart-Sensor-Technologie zum Einsatz: Zustandsmeldungen und Leistungskennzahlen werden nicht nur erfasst sondern über ein Gateway an die ABB Ability Cloud übertragen. Die Pumpenbetreiber können die Daten dann über eine App auf ihrem Smartphone oder in einem Browser ablesen. ABB und spezialisierte Partnerunternehmen führen in der Cloud weitere Analysen durch, um relevante Tendenzen zu erkennen und zukünftig Cloud-basierte Services durchführen zu können.
Jonas Spoorendonk, ABB, zum Smart Sensor. Quelle: ke NEXT
ABB Ability bietet digitale Lösungen für...
- das Leistungsmanagement für anlagenintensive Branchen
- Steuerungssysteme für Prozessindustrien
- Fernüberwachungsdienste für Roboter
- Motoren und Maschinen sowie Steuerungslösungen für Gebäude
- Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge
- Offshore-Plattformen
- das Energiemanagement von Rechenzentren
- die Navigationsoptimierung für Schiffsflotten
Die nächste Generation von digitalen Lösungen und Services von ABB Ability wird im Rahmen einer strategischen Partnerschaft mit Microsoft auf der führenden Cloud-Plattform Azure des Softwareherstellers entwickelt und erstellt. "Da wir unsere Lösungen auf der Microsoft-Plattform Azure entwickeln, profitieren wir von der geballten Kompetenz von Microsoft und kombinieren diese mit unserem branchenspezifischen Angebot – so schaffen wir klaren Mehrwert", erklärte Guido Jouret, Chief Digital Officer von ABB, bereits bei der Markteinführung von ABB Ability im März 2017.