Drohnenkiller

So sieht die neue britische Anti-Drohnen-Strahlenkanone aus. (Bild: UK Government)

Die Radio Frequency Directed Energy Weapon (RFDEW) ist Teil der neuen Verteidigungsstrategie der britischen Regierung. Damit reagiert sie auf die veränderte geopolitische Lage und will bis 2030 die Verteidigungsausgaben des Landes auf 2,5 % des BIP anheben. Außerdem will sie dadurch Lasern und anderen gerichteten Energiewaffen schneller zum Durchbruch verhelfen.

Letzteres ist wichtig, denn eine Drohne, die ein paar Tausend Dollar kostet, mit einer Rakete auszuschalten, die mehrere Millionen Dollar pro Schuss kostet, ist unwirtschaftlich. Ein Beispiel dafür ist der Abschuss einer 20.000 $ Drohne durch eine 1,3 – 2,5 Millionen Dollar teure Sea-Viper-Rakete, wie Navy Lookout berichtet. Zudem sind die Raketenvorräte eines Schiffes oder einer mobilen Einheit in der Regel ziemlich klein und ein Schwarm billiger Drohnen könnte sie schnell aufbrauchen und damit die Verteidigungslinie zusammenbrechen lassen.

Energiewaffen können eine Lösung für all diese Probleme sein. Sie sind bei jedem Schuss erstaunlich billig, auch wenn die Waffe selbst einen hohen Anschaffungspreis hat. Aber da sie Energie und keine festen Geschosse verschießen, können sie potenziell unendlich oft abgefeuert werden, solange genug Energie zur Verfügung steht.

Der RFDEW ist eine in sich geschlossene Energiewaffe, die von einer Person bedient werden kann und in der Lage ist, mehrere Bedrohungen in einer Entfernung von bis zu einem Kilometer zu erkennen, zu verfolgen und zu bekämpfen. Sie kann sowohl auf einem Marineschiff oder auf einem Lastkraftwagen installiert werden. Das Hauptziel sind Drohnen oder Flugzeugelektronik, die mit hochenergetischer elektromagnetischer Strahlung beschossen werden.

Der RFDEW wird im Rahmen des Projekts Ealing entwickelt und soll im September von der britischen 7. Luftverteidigungsgruppe zusammen mit der Laserwaffe DragonFire getestet werden. Die Ergebnisse werden zur Bewertung der Systeme und zur Ermittlung möglicher Verbesserungen herangezogen.

„Entwicklungen wie der RFDEW machen unsere Einsatzkräfte nicht nur tödlicher und schützen sie besser auf dem Schlachtfeld, sondern sorgen auch dafür, dass das Vereinigte Königreich bei innovativer militärischer Ausrüstung weltweit führend bleibt”, sagte der Staatsminister im britischen Verteidigungsministerium und dort zuständig für das Beschaffungswesen, James Cartlidge, selbstbewusst. „Wir erhöhen unsere Verteidigungsausgaben in den kommenden Jahren. Damit stellen wir sicher, dass wir an der Spitze dieser Entwicklung im Bereich der Kriegsführung stehen. Der Krieg in der Ukraine hat uns gezeigt, wie effektiv der Einsatz von Drohnen ist. Wir müssen in der Lage sein, uns gegen sie zu verteidigen", so James Cartlidge.

Wie funktioniert eine EMP-Waffe?

Ein elektromagnetischer Impuls (EMP) ist eine plötzliche, intensive Welle elektromagnetischer Energie, die durch eine nukleare Explosion in großer Höhe, ein nicht-nukleares elektromagnetisches Ereignis oder eine gerichtete Energiewaffe verursacht werden kann. Wenn ein EMP auftritt, erzeugt er ein starkes elektromagnetisches Feld, das sich in der Atmosphäre und auf der Erdoberfläche ausbreitet. Dieses Feld kann elektronische Schaltungen und Geräte beschädigen oder zerstören, indem es Überspannungen und Stromspitzen erzeugt, die die empfindlichen elektronischen Komponenten überlasten. Dies kann zu weitreichenden Stromausfällen, dem Ausfall von Kommunikationssystemen und anderen technischen Störungen führen, da viele moderne Infrastrukturen stark von Elektronik abhängig sind.

Bernhard Richter verantwortlicher Redakteur keNEXT
(Bild: B.Richter)

Der Autor Bernhard Richter ist verantwortlicher Redakteur für die keNEXT. Er beschreibt sich selbst als besserwisserischer olivgrün angehauchten Nerd-Metaller mit einem Hang zu allem Technischen, Faszinierendem, Absurden. Das ganze gepaart mit einem deftigen Schuss schwarzem Humor. Der studierte Magister Anglistik, Geschichte und Ethnologie hat mittlerweile schon einige Jahre (Fach-) Journalismus auf dem Buckel, kennt aber auch – dank Ausflug in die PR – die dunkle Seite der Macht.

Privat findet man ihn oft in Feld und Flur – aber auch auf dem Motorrad, in der heimischen Werkstatt Wolfsburger Altmetall restaurieren oder ganz banal (mit Katze auf dem Schoß) vorm Rechner, zocken.

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