Hit-to-Kill

Deutschlands Raketenabwehr erreicht exoatmosphärische Stufe

Mit der Inbetriebnahme des Arrow 3-Systems in Brandenburg erreicht die strategische Automatisierung der Landesverteidigung einen neuen Meilenstein. Deutschland verfügt nun über eine "Hit-to-Kill"-Fähigkeit, die ballistische Langstreckenraketen außerhalb der Atmosphäre abfängt.

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Arrow 3 beim Start

Die Bundeswehr hat die Anfangsbefähigung (Initial Operational Capability) für das israelisch-amerikanische Abfangsystem Arrow 3 am Fliegerhorst Holzdorf in Brandenburg erreicht. Die Technologie stellt einen bedeutenden Sprung in der hochkomplexen Vernetzung und Steuerung dar.

Das System, dessen Beschaffungsvertrag über 3,6 Milliarden Euro erst im November 2023 unterzeichnet wurde, setzt auf das "Hit-to-Kill"-Prinzip. Dabei wird der feindliche Flugkörper nicht durch einen Sprengkopf in der Nähe, sondern durch den direkten Aufprall (kinetische Energie) der Abfangrakete zerstört. Dies erfordert eine beispiellose Präzision in der Sensorik und Flugbahn-Berechnung.

Die technischen Eckdaten:

  • Exoatmosphärisch: Arrow 3 ist in der Lage, anfliegende ballistische Raketen in Höhen über 100 Kilometer abzufangen – also außerhalb der Erdatmosphäre.

  • Reichweite: Die Reichweite der Abfangraketen liegt bei rund 2.400 Kilometern.

  • Integration: Das System soll nicht nur Deutschland, sondern auch wichtige NATO-Einrichtungen schützen und ist Teil der europäischen European Sky Shield Initiative (ESSI).

Die schnelle Einsatzbereitschaft unterstreicht die Notwendigkeit, moderne, automatisierte Verteidigungslösungen in die nationale Infrastruktur zu integrieren, um der steigenden Bedrohung durch hochfliegende Hyperschall- und ballistische Flugkörper zu begegnen. Es markiert den Beginn einer neuen Ära der Luftverteidigung, in der Steuerung & IT zur entscheidenden Komponente werden.