Alarmierende Entwicklung an deutschen Hochschulen
Die Misere des deutschen Ingenieursstudium in 10 Grafiken
Im Ingenieurbereich herrscht in Deutschland großer Fachkräftemangel. Doch die Studierendenzahlen gehen zurück. Größter Verlierer ist der Maschinenbau.
Die Ingenieurwissenschaften gelten als Herzstück der deutschen Wirtschaft. Auch deshalb gab es in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Initiativen von Politik und Fachverbänden, um mehr junge Menschen für ein entsprechendes Studium zu begeistern. „Leider waren diese Bemühungen nicht in ausreichendem Maße erfolgreich“, lautet die nüchterne Bilanz von Marc Hüsch, Experte für Statistik und Datenvisualisierung beim CHE Centrum für Hochschulentwicklung.
Trotz zahlreicher Kampagnen sei in vielen ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen eher ein Rückgang der Erstsemester- und Studierendenzahlen zu beobachten, so eine Auswertung des CHE. „Eine Ausnahme bildet die Informatik, aber auch hier reichen die Studierenden- und Absolventenzahlen nicht aus, um den Fachkräftebedarf zu decken“, so Hüsch weiter.
So sieht die aktuelle Lage bei den Ingenieursstudiengängen aus:
Ingenieurmangel wird sich noch verschärfen
Die deutschen Hochschulen generieren derzeit nicht genügend AbsolventInnen, um den Fachkräftebedarf in den Ingenieurwissenschaften zu decken, so das CHE in seinem Fazit. Der Trend der vergangenen Jahre (sinkende Erstsemesterzahlen und Studierendenzahlen) deutet darüber hinaus auf eine Verschärfung des Mangels hin.
Die zahlreichen Bemühungen von Politik und Fachverbänden, mehr junge Menschen in Deutschland für einen MINT-Studiengang zu gewinnen, scheinen bisher nicht aufgegangen zu sein. Im Bereich der Ingenieurwissenschaften hat bei der Entwicklung der Studierendenzahlen allenfalls eine Verschiebung stattgefunden, von Maschinenbau und Elektrotechnik zur Informatik – gewissermaßen von der Hardware zur Software.
Weiterhin problematisch sind zudem die hohen Studienabbruchquoten von zum Teil mehr als 40 Prozent im Bachelorstudium.