Nvidia: Ein KI-Rechenzentrum für den Schreibtisch
"Project Digits" ist der unscheinbare Name eines ziemlich sensationellen Produkts, das Nvidia-Chef Jensen Huang auf der CES präsentiert hat. Mit dem auf Nvidia-Prozessoren basierenden Rechner sollen Berufsgruppen wie Konstrukteure oder Softwareentwickler an aufwendigen KI-Modellen arbeiten können, ohne auf Ressourcen aus der Cloud zurückgreifen zu müssen.
Kern des ab 3000 Dollar verfügbaren Systems ist ein neuer Nvidia-Chip mit der Bezeichnung GB10. Er ist eine Miniaturversion des GB200, den Anwender wie Amazon, Google, Meta, Microsoft und Tesla in großen Stückzahlen in ihren Rechenzentren einsetzen. Während der GB200 zwei Blackwell-Grafikprozessoren (GPUs) mit einer Grace-Zentraleinheit (CPU) von Nvidia kombiniert, wird beim GB10 ein Blackwell-Grafikprozessor mit einer Grace-CPU verbunden.
"Dieses kleine Ding hier ist in voller Produktion", sagte Huang während seiner CES-Keynote mit Blick auf den GB10. "Wir erwarten, dass dieser Computer im Mai verfügbar sein wird."
Siemens: Ein Copilot an der Maschine
Mit dem Siemens Industrial Copilot for Operations will Siemens die Grenzen zwischen IT und OT aufbrechen und industrielle KI direkt in die Werkshalle bringen. Damit können KI-Anwendungen so nah wie möglich an den Maschinen ausgeführt werden. Dies ermögliche es Anlagenbetreibern und Wartungsingenieuren, Entscheidungen in Echtzeit zu treffen, die Produktivität und Betriebseffizienz zu steigern und Ausfallzeiten zu minimieren, so das Unternehmen.
„Industrielle KI ist ein Wendepunkt mit massiven positiven Auswirkungen auf die reale Welt - in allen Branchen. Sie ermöglicht es uns, die enormen Datenmengen, die in industriellen Umgebungen anfallen, effizient zu nutzen und in wertvolle Erkenntnisse umzuwandeln, die einen unmittelbaren geschäftlichen Mehrwert schaffen. Wir erweitern das Siemens Xcelerator-Portfolio um neue industrielle KI-Funktionen, damit unsere Kunden in einer zunehmend komplexen Welt wettbewerbsfähig, belastbar und nachhaltig bleiben“, sagte Peter Körte, Chief Technology Officer und Chief Strategy Officer von Siemens, bei seiner CES-Keynote.
Das Siemens Industrial Copilot Ecosystem werde kontinuierlich weiterentwickelt, um fortschrittliche KI-Funktionen entlang der gesamten industriellen Wertschöpfungskette bereitzustellen, auch in Bereichen wie diskrete Fertigung und Prozessfertigung, Infrastruktur und Mobilität. Der Siemens Industrial Copilot wird dazu in das Industrial-Edge-Ökosystem integriert.
Bosch: Sensoren für die KI-Welt
Sensoren verändern unseren Alltag grundlegend: Von Fitnesstracking bis Luftqualitätsmessung machen sie moderne Geräte intelligenter und nutzerfreundlicher. Hierfür kombiniert Bosch Sensortec seine MEMS-Technologie mit embedded Mikrocontrollern, Software und Künstlicher Intelligenz direkt im Sensor - der oft kaum größer ist als ein Reiskorn. Stefan Finkbeiner, CEO von Bosch Sensortec, sagt: „Unsere innovativen Sensorlösungen treiben Fortschritte in Bereichen wie Gesundheit, Smart Homes und Smart Cities voran. KI und intelligente Software sind die Schlüsseltechnologien, die diese Entwicklungen ermöglichen.“
Mit Edge-KI erfolgt die Datenverarbeitung direkt im Sensor – ohne ständige Cloud-Anbindung. Das sorgt für höhere Datensicherheit, reduzierte Latenzzeiten und eine deutlich geringere Energieaufnahme. Die Always-on-Technologie verlängert Akkulaufzeiten und ermöglicht intuitive Nutzung: Sprachassistenten, Sturzerkennung in Smartwatches oder automatische Anpassung von Smartphone-Modi sind nur einige Beispiele. MEMS-Sensoren mit integrierter Software sorgen dafür, dass Geräte immer bereit sind – ohne den Hauptprozessor zu aktivieren.
Ein Beispiel dafür sind drahtlose Headsets. Sie ermöglichen ungehinderte Bewegung und bieten durch sensorbasierte Funktionen wie Aktivitätserkennung und Indoor-Navigation viele Möglichkeiten. Der Wechsel zur Sprachsteuerung kann jedoch Probleme verursachen, wenn das System unbeabsichtigt ausgelöst wird, weil es auf Umgebungsgeräusche reagiert. Um dieses Problem zu beheben, hat Bosch Sensortec einen neuartigen Beschleunigungssensor entwickelt. Der BMA550 erkennt Geräusche durch Knochenvibrationen. Intelligente Algorithmen sorgen dafür, dass die Sprachsteuerung nur aktiv wird, wenn der Träger des Headsets tatsächlich spricht.
Roborock: Der Staubsauger, der auch Socken kann
Staubsauger waren ja die ersten Roboter, die in großer Zahl in Privathaushalten eingezogen sind. Leider haben sie oft so ihre Probleme mit Gegenständen, die nicht auf den Boden (Legosteine, Socken, etc.) oder auf den Roboter (Katzen!) gehören. Zumindest ersteres Problem will der Staubsauger-Pionier Roborock mit seinem jüngsten Modell Saros Z70 in den Griff bekommen. Mittels eines ausfahrbaren Fünfachs-Roboterarms samt KI-Kamera und LED-Licht kann er verstreuten Objekte erkennen und in einer Ecke des Raums stapeln - ganz wie unsere Teenager-Kinder.
Der Bot kann 108 vordefinierte Objekte sofort erkennen und darauf trainiert werden, 50 weitere individuelle Gegenstände zu identifizieren.
Dassault Systèmes: Der Mensch als virtuelle Stadt
Dassault Systèmes zeigt auf der CES 2025 die interaktive Ausstellung „The Virtual Human Experience: A Journey Through the Virtual City of Life“ - eine Neuinterpretation des menschlichen Körpers als lebendige, voll funktionsfähige Stadt. Im Fokus stehen die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten virtueller Zwillinge – sei es bei der Prognose von Krankheiten, der individuellen Therapiegestaltung oder der Strategieentwicklung im Bereich der öffentlichen Gesundheit.
Die dynamische Darstellung von KI-gesteuerter Gesundheitsoptimierung bringt Besuchern die enge Verflechtung zwischen Biologie und Ingenieurwesen näher, indem sie verdeutlicht, wie voneinander abhängige Teile und Systeme miteinander kommunizieren. Virtuelle Zwillinge des Herzens und des Gehirns bieten detaillierte Einblicke, wie lebensrettende Eingriffe und präventive Behandlungen ermöglicht werden.