Ursachen für das ungebremste Wachstum in der Robotik

Was sind die fünf größten Trends in der Robotik in 2025?

Die International Federation of Robotics hat die fünf wichtigsten Trends im Bereich Robotik für das Jahr 2025 zusammengestellt.
Die International Federation of Robotics hat die fünf wichtigsten Trends im Bereich Robotik für das Jahr 2025 zusammengestellt.

Ob Cobots, humanoide Roboter oder auch ganz klassische Lösungen in der Linie: Roboter sind weltweit heiß begehrt. Aber warum eigentlich? Auch für das Jahr 2025 hat die International Federation of Robotics wieder die fünf wichtigsten Treiber im Bereich Robotik zusammengestellt.

Die Robotikbranche befindet sich in einer Phase dynamischer Entwicklung, die von beeindruckenden globalen Wachstumszahlen geprägt ist. Nach Angaben der International Federation of Robotics (IFR) arbeiten mittlerweile über 4 Mio. Industrieroboter weltweit in Fabriken – eine Zahl, die die rasante Automatisierung der Produktion verdeutlicht. Die globale Roboterdichte hat sich dabei in nur sieben Jahren mehr als verdoppelt: von 74 Einheiten pro 10.000 Beschäftigte im Jahr 2016 auf einen Rekordwert von 162 Einheiten im Jahr 2023.

Besonders bemerkenswert ist das Wachstum bei professionellen Servicerobotern, das laut IFR um 30 % zugelegt hat. Deutschland behauptet dabei seine Spitzenposition in Europa mit einer Rekordinstallation von 28.355 neuen Robotern im Jahr 2023. Während die globalen Trends optimistisch stimmen und die IFR für 2025 eine Erholung zu mittleren und oberen einstelligen Wachstumsraten prognostiziert, zeigt sich die deutsche Robotik- und Automationsbranche aktuell in einer herausfordernden Phase.

So viel zu den nackten Zahlen. Aber welche Trends und Entwicklungen stecken dahinter? Was die IFR für die fünf wichtigsten Treiber für das Jahr 2025 hält, haben wir hier zusammengestellt:

Trend 1: Künstliche Intelligenz – von der Analyse bis zur Autonomie
Die Bedeutung von KI in der Robotik ist unübersehbar – sie prägt die Branche wie kaum eine andere Technologie. Sowohl etablierte Unternehmen als auch Start-ups investieren intensiv in die Weiterentwicklung von KI-Anwendungen für Roboter.Besonders spannend ist die Kombination aus generativer und physischer KI: Roboter können in simulierten Umgebungen lernen und dieses Wissen anschließend in realen Szenarien anwenden. Das reduziert den Aufwand für die Programmierung – ein Vorteil sowohl für industrielle als auch für serviceorientierte Anwendungen.Analytische KI wiederum bietet großes Potenzial zur Prozessoptimierung. Sie verarbeitet Sensordaten, erkennt Muster und reagiert flexibel auf unerwartete Situationen. In Verbindung mit Bildverarbeitungssystemen eröffnen sich hier neue Möglichkeiten für intelligente Automatisierung.
Trend 2: Humanoide Roboter – Menschliche Form, technologische Stärke
Roboter mit menschenähnlicher Gestalt sorgen nicht nur innerhalb der Branche für Aufmerksamkeit. Erste Modelle sind bereits im industriellen Einsatz, doch die Herausforderung liegt in der Wirtschaftlichkeit: Die Produktionskosten sind derzeit noch hoch.Ihr Vorteil liegt auf der Hand: Da sie dem menschlichen Körper nachempfunden sind, können sie sich in bestehenden Umgebungen bewegen, ohne dass umfangreiche bauliche Anpassungen nötig sind. Das macht sie besonders interessant für den Einsatz in Bereichen, in denen klassische Industrieroboter an ihre Grenzen stoßen – etwa in der Servicerobotik.Ob sich humanoide Roboter langfristig durchsetzen, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass die Entwicklung in diesem Bereich 2025 weiter Fahrt aufnimmt.
Trend 3: Nachhaltigkeit und Energieeffizienz in der Robotik
Umweltfreundliche Produktion und die Einhaltung globaler Nachhaltigkeitsziele sind zentrale Themen unserer Zeit – und Roboter können dabei eine Schlüsselrolle spielen.Durch ihre Präzision minimieren sie Ausschuss und verbessern die Materialnutzung. Sie ermöglichen die Herstellung grüner Technologien und machen die Produktion skalierbar und kosteneffizient.Auch die Roboter selbst werden energieeffizienter: Funktionen wie der Standby-Modus oder intelligente Parkpositionen helfen, den Energieverbrauch zu senken.
Trend 4: Neue Einsatzbereiche für Robotiklösungen
Die Robotik erschließt zunehmend neue Branchen und Zielgruppen – insbesondere kleine und mittlere Unternehmen profitieren von innovativen Geschäftsmodellen wie „Robots-as-a-Service“ (RAAS). Statt hoher Investitionen wird der Roboter gemietet, was den Einstieg erleichtert.Auch Low-Cost-Roboter gewinnen an Bedeutung, vor allem bei Anwendungen mit geringem Anspruch an Präzision und Traglast. Die Bauwirtschaft, Laborautomation und Lagerlogistik sind Beispiele für neue Einsatzfelder.Die Automatisierung unterstützt zudem die Rückverlagerung von Produktionskapazitäten ins Inland – näher am Kunden und dennoch wirtschaftlich.
Trend 5: Automatisierung als Antwort auf den Fachkräftemangel
Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften ist ein globales Problem, besonders in hochentwickelten Industrieländern. Roboter bieten hier eine Lösung, indem sie gefährliche, monotone oder schmutzige Aufgaben übernehmen.Die zuvor genannten Trends tragen dazu bei, dass Roboter breiter eingesetzt werden können – und damit Unternehmen helfen, personelle Engpässe zu überwinden.