„Gisela Sick war eine beeindruckende Persönlichkeit“, sagt Dr. Mats Gökstorp, Vorstandsvorsitzender von SICK. „Wir haben ihr viel zu verdanken. Vom ersten Tag unseres Unternehmens an war und ist sie untrennbar mit der Kultur, der langfristigen Ausrichtung und dem nachhaltigen Geschäftserfolg verbunden. Sie war eine Frau mit großem Mut, starker Schaffenskraft und unternehmerischer Weitsicht. Das hat uns den Weg zum Weltkonzern geebnet.
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Anfänge ohne Strom und fließend Wasser
Als Dr. Erwin Sick 1946 in einer Baracke in Vaterstetten bei München von der amerikanischen Militärregierung die Lizenz für ein selbständiges Ingenieurbüro namens „Firma Erwin Sick, Lichtelektrische Spezialgeräte“ erhielt, organisierte Gisela Sick auf 20 Quadratmetern in einer Baracke ohne Strom und fließend Wasser das Unternehmen und das Familienleben. Sie führte die Buchhaltung und schrieb auf ihrer Schreibmaschine die ersten Patentanmeldungen für optoelektronische Geräte.
1954 zog die Familie nach Oberkirch (Baden), um mehr Platz für die Produktion zu haben. Bereits zwei Jahre später erfolgte der Umzug nach Waldkirch in das Bürgerhaus „An der Allee“. In den unteren Stockwerken wurde für die Firma entwickelt und produziert, im Obergeschoss wohnte die Familie. In den 1970er Jahren wurde der Grundstein für den heutigen Unternehmensstandort Waldkirch und die Internationalisierung von SICK gelegt. Gisela Sick begleitete auch persönlich die Gründungen von Tochtergesellschaften, zum Beispiel in den USA und Japan.
Gisela Sick hielt das Unternehmen unabhängig
Als Dr. Erwin Sick 1988 verstarb, zögerte Gisela Sick keine Minute, das Unternehmen SICK selbstständig zu halten. Als Mitglied des gegründeten Beirats, ab 1994 des Aufsichtsrats der SICK AG und ab 1999 als Ehrenvorsitzende des Aufsichtsrats unterstützte sie alle grundlegenden Entscheidungen auf dem Weg zum globalen Unternehmen. Gisela Sick hinterlässt ein bedeutsames Vermächtnis, das von den jüngeren Generationen der Gründerfamilie, der Geschäftsleitung und den Mitarbeitenden gewürdigt und weitergeführt wird.
Großes Engagement für Bildung
Gisela Sicks persönliches Interesse an Musik und bildender Kunst teilte sie großzügig mit anderen und förderte Studierende unter anderem mit Stipendien. Zum 70-jährigen Firmenjubiläum schenkte sie dem Unternehmen einen Steinway-Flügel und organisierte Klavierkonzerte für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Anlässlich ihres 80. Geburtstags gründete Gisela Sick 2002 die Gisela und Erwin Sick Stiftung, um ihr Engagement für Bildung über das Unternehmen hinaus auszuweiten.