Europäische Loyal-Wingman-Drohne

Stealth-Drohne mit flexiblem Missionssystem für Europas Verteidigung

Kratos XQ-58A beim Start
Kratos XQ-58A beim Start)

Airbus und Kratos kooperieren bei der Weiterentwicklung der Stealth-Drohne XQ-58A Valkyrie für den europäischen Markt. Die unbemannte Plattform soll als „Loyal Wingman“ ab 2029 einsatzbereit sein – als kosteneffiziente Lösung für moderne Luftstreitkräfte und mögliche Brücke zum Future Combat Air System (FCAS).

Mit einer strategischen Partnerschaft wollen Airbus Defense and Space und das US-Unternehmen Kratos Defense & Security Solutions die unbemannte Stealth-Drohne XQ-58A Valkyrie für europäische Einsatzszenarien weiterentwickeln. Im Zentrum der Kooperation steht ein von Airbus entwickeltes plattformunabhängiges Missionssystem, das die Integration der Drohne in europäische Luftstreitkräfte vereinfachen soll.

Airbus Barracuda
Bodenpersonal bei der Arbeit am Barracuda-Technologiedemonstrator.
XQ-58A Valkyrie des US Marine Corps
Ein XQ-58A Valkyrie des US Marine Corps führt im Oktober 2023 einen Testflug mit einer F-16C der US Air Force durch.)
Kratos
Kratos veröffentlichte Anfang dieses Jahres eine Darstellung, die einen ersten Blick auf eine Version seiner getarnten Drohne XQ-58A Valkyrie mit integriertem Fahrwerk gewährt.
Kratos XQ-58A beim Start
Kratos XQ-58A beim Start)
Airbus Wingman-Konzept
Das Airbus Wingman-Konzept, das laut Airbus-Führung zu einem Stückpreis angeboten werden soll, der einem Drittel des Preises eines modernen bemannten Kampfflugzeugs entspricht.
Airbus Wingman-Konzept
Das Airbus Wingman-Konzept, das laut Airbus-Führung zu einem Stückpreis angeboten werden soll, der einem Drittel des Preises eines modernen bemannten Kampfflugzeugs entspricht.

Die XQ-58A ist ein startbahnunabhängiges, hochreichweitenfähiges UAV mit Jet-Antrieb, das primär als „Loyal Wingman“ im Zusammenspiel mit bemannten Kampfflugzeugen konzipiert ist. Mit einer Reichweite von rund 5.500 Kilometern, einer operativen Flughöhe von 13.000 Metern und der Fähigkeit zum Container- oder Schienenstart ist sie besonders geeignet für verstreute Einsatzszenarien und Operationen nahe der NATO-Ostgrenze. Eine Variante mit Fahrwerk ist ebenfalls in Arbeit.

Ziel ist es, die europäisierte Version der Valkyrie bis 2029 einsatzbereit zu machen. Deutschland wird als erster potenzieller Nutzer genannt. Zwar liegt noch keine offizielle Beschaffungszusage der Bundeswehr vor, doch das Interesse an kosteneffizienten Drohnenlösungen für elektronische Kriegsführung und Luftnahunterstützung ist groß – auch im Kontext der geplanten F-35A-Flotte und der Umrüstung von Eurofightern zu EK-Modellen.

Die XQ-58A fliegt bereits seit 2019 und wurde insbesondere vom US Marine Corps in verschiedenen Einsatzszenarien getestet – darunter auch als elektronische Kampfdrohne. Für den europäischen Markt wird ein angepasstes, leistungsstarkes und zugleich erschwingliches System entwickelt, das sich nahtlos in bestehende und künftige Luftflotten integrieren lässt.

Parallel verfolgt Airbus eigene Konzepte wie den Wingman, eine größere Stealth-Drohne im Rahmen des paneuropäischen Future Combat Air System (FCAS), das ab den 2040er-Jahren einsatzbereit sein soll. Die Valkyrie könnte in diesem Kontext als Brückentechnologie dienen und europäischen Luftstreitkräften kurzfristig zusätzliche operative Fähigkeiten im Bereich unbemannter Luftfahrt ermöglichen.