MIT-Ausgründung Striv
Wie Schuheinlagen Olympia-Athleten schneller machen
Bewegungserfassung und -auswertung für Spitzensportler ist aufwändig. Die MIT-Ausgründung Striv packt Sensorik und KI jetzt in eine Einlegesohle.
Für Axl Chen, den Gründer des Start-ups Striv, sind die Olympischen Spiele 2024 die perfekte Gelegenheit zu zeigen, dass sein Produkt Sportlern auf höchstem Niveau helfen kann. Chen glaubt aber auch, dass sein Produkt vielen Nicht-Olympioniken helfen kann.
Mehr als 250 Sensoren in der Sohle
Srtivs Produkt ist eine Einlegesohle für Sportschuhe, um die Bewegungsmuster von Sportlern zu erfassen und zu analysieren. Die Sensorlösung von Striv besteht aus zwei Lagen flexibler Elektroden mit einem dazwischen liegenden Material, das je nach der Kraft, der es ausgesetzt ist, unterschiedliche elektrische Eigenschaften annimmt. Dieses Material stand im Mittelpunkt von Chens Forschung am MIT.nano: Durch das Hinzufügen von Nanostrukturen gelang es ihm, das Material haltbarer und präziser zu machen.
Insgesamt enthält die Sohle laut Strive mehr als 250 Sensoren, einschließlich der Textildrucksensoren, 9-Achsen-Bewegungssensoren und einem Barometer.
Die Sensorsohle überträgt ihre Daten über ein dünnes Kabel an einen Bluetooth-Sender, der an der Zunge des Schuhs befestigt wird. Von dort gelangen sie drahtlos zu einer App auf dem Smartphone oder der Smartwatch eines Athleten.
Striv entwickelt auch KI-Algorithmen, die aus den Sensordaten auf die Bewegung des ganzen Körpers schließen: "Wir können sehen, ob Athleten sich zu weit nach vorne lehnen oder ob ihre Knie zu hoch sind. Das kann sehr hilfreich sein, um festzustellen, ob sie sich verbessern oder nicht", erklärt Chen.
Spitzensportler wie der US-amerikanische Marathonläufer Clayton Young, der jamaikanische Leichtathletik-Olympionike Damar Forbes und der ehemalige olympische Marathonläufer Jake Riley haben das Striv-Gerät bereits getestet. Young hat es zudem in seiner Vorbereitung auf Olympia verwendet.
"Die Alternativen für Sportler sind entweder der Gang in ein teures Biomechanik-Labor oder die Verwendung eines Wearables, das zwar die Herzfrequenz messen kann, aber keinen Aufschluss über die Leistung gibt", erklärt Chen.