Die Bedeutung von Machine Vision für die Industrie wächst durch Trends wie KI-Mustererkennung und kognitive Robotik. In diesem Jahr muss die deutsche Bildverarbeitungsbranche aber einen deutlichen Umsatzrückgang hinnehmen.

Die Bedeutung von Machine Vision für die Industrie wächst durch Trends wie KI-Mustererkennung und kognitive Robotik. In diesem Jahr muss die deutsche Bildverarbeitungsbranche aber einen deutlichen Umsatzrückgang hinnehmen. (Bild: Stock.Adobe.com - yallowww)

Mit dieser Einschätzung trüben sich die Ertragsaussichten im Vergleich zur April-Prognose (minus 3 Prozent) noch einmal deutlich ein. Auch der Ausblick ist nicht übermäßig positiv: Für 2025 sei noch kein Trendwechsel zu erwarten, so die Experten des VDMA.

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Langfristige Aussichten bleiben gut

„Die Fertigungsindustrie ist mit einem Marktanteil von 71 Prozent bei Systemen und 62 Prozent bei Komponenten der wichtigste Kunde der Bildverarbeitungsbranche", sagt Mark Williamson, Vorstandsvorsitzender des VDMA Fachverbandes Machine Vision.

„Der Auftragsbestand unserer Hauptabnehmerbranchen lag im Juli 2024 in Deutschland laut amtlicher Statistik kalenderbereinigt um 4,3 Prozent unter dem Vorjahresmonat.  Das wirkt sich kurzfristig dämpfend auf die Nachfrage nach Bildverarbeitungsprodukten aus. Mittel- und langfristig wird sich die Erfolgsgeschichte der Branche als Schlüsseltechnologie der Automatisierung aber fortsetzen.“

Top-Anwendungen für Machine Vision nach Umsatz 

  • Mit einem Anteil von 34 Prozent sind Inspektionsanwendungen das umsatzstärkste Segment der Bildverarbeitung.
  • Hierzu zählen beispielsweise Anwendungen zur Qualitätskontrolle, Druck- oder Oberflächeninspektionssysteme.
  • Mit einem Umsatzanteil von 23 Prozent folgen Anwendungen für die Robotik und automatisierte Montage sowie die Objekterkennung mit 16 Prozent.

Neue Absatzmärkte für Machine Vision in Sicht

Das Marktumfeld der Bildverarbeitung profitiert insgesamt von einem breiten Trend zur Automatisierung. Dies gilt sowohl für die produzierende Industrie als auch für Branchen, die nicht in der klassischen Fertigung tätig sind.

Die Nachfrage nach Machine-Vision-Systemen außerhalb der Fertigungsindustrie stieg bis 2023 um 5 Prozent auf einen Marktanteil von 29 Prozent. Die drei wichtigsten Anwendungsfelder sind intelligente Verkehrssysteme mit einem Umsatzanteil von 61 Prozent, Logistik & Postsortierung (20 Prozent) sowie medizinische Geräte (7 Prozent).

Mit einem Umsatzanteil von 38 Prozent ist die Nachfrage nach Bildverarbeitungskomponenten außerhalb des verarbeitenden Gewerbes noch größer als bei den Systemen. 34 Prozent des Komponentenumsatzes entfallen auf medizinische Geräte, gefolgt von intelligenten Verkehrssystemen (18 Prozent) und Logistik & Postsortierung (12 Prozent).

KI-Technologie ist wichtiger Umsatztreiber

Bei den Technologietrends hat sich der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zu einem wichtigen Umsatztreiber entwickelt: Laut der VDMA-Umfrage „Machine Vision in Europe“ wird der Umsatzanteil von Produkten, die KI als entscheidende Lösungskomponente nutzen, bis 2023 auf 19 Prozent steigen. Inzwischen geben mehr als zwei Drittel der Befragten an, dass KI eine treibende Kraft für das aktuelle und zukünftige Bildverarbeitungsgeschäft ist.

Impulse erhofft sich die Branche von der Messe Vision vom 8. bis 10. Oktober 2024 in Stuttgart, die das komplette Spektrum der Bildverarbeitungstechnologie abbildet. Die Messe geht mit einem Ausstellerrekord an den Start: Rund 500 ausstellende Unternehmen aus dem In- und Ausland zeigen drei Tage lang ihre Neuentwicklungen und Innovationen einem internationalen Publikum.

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