
Laserwaffeneinsatz gegen eine Drohne (Bild: stock.adobe.com - Johnovich)
Europa setzt auf Hochenergielaser, um sich gegen moderne Bedrohungen wie Raketen, Drohnen und Artilleriegeschosse zu wappnen. Im Rahmen des Projekts TALOS-TWO sollen bis 2030 Laserwaffen mit einer Leistung von 100 Kilowatt entwickelt werden - eine Technologie, die nicht nur extrem präzise, sondern auch deutlich kostengünstiger ist als herkömmliche Abwehrsysteme.
Ziel des ehrgeizigen Projekts ist es, die europäische Souveränität im Bereich der Laserwaffen zu sichern und innovative Technologien für zukünftige Waffensysteme bereitzustellen. Im Mittelpunkt stehen zwei Hochleistungslaserquellen mit einer Wellenlänge von einem Mikrometer, die die Basis für neue Abwehrsysteme bilden sollen.
Die gute alte Schrotflinte könnte ihren Weg zurück auf die Schlachtfelder finden - als Anti-Drohnen-Waffe.
Wer entwickelt europäische Laserwaffen?
An TALOS-TWO sind 21 Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus acht EU-Ländern beteiligt. Darunter das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), die Fraunhofer-Gesellschaft sowie die Rüstungsunternehmen Leonardo, MBDA und Rheinmetall. Federführend ist das französische Laserunternehmen CILAS, eine Tochter der ArianeGroup.
Bereits 2018 hatte die Europäische Verteidigungsagentur (EDA) die Entwicklung von Laserwaffen auf den Weg gebracht. Das erste Projekt TALOS lief bis 2023. Nun startet mit TALOS-TWO die nächste Phase, die bis 2027 abgeschlossen sein soll.
Wo sollen die neuen Laserwaffen eingesetzt werden?
Die geplanten Systeme sollen nicht nur an festen Standorten wie kritischen Infrastrukturen installiert werden, sondern auch auf Schiffen, Fahrzeugen und Flugzeugen zum Einsatz kommen. Damit könnten sie eine flexible und kostengünstige Verteidigung gegen unterschiedlichste Bedrohungen bieten.
Ein entscheidender Vorteil von Laserwaffen ist die Kostenersparnis: Während konventionelle Raketenabwehrsysteme Millionenbeträge verschlingen, kostet ein Laserschuss nur wenige Euro. Ein Beispiel ist das britische System Dragon Fire, das bereits 2022 getestet wurde und umgerechnet nur 12 Euro pro Schuss kostet.
Europa setzt auf unsichtbare Präzisionswaffen
Mit TALOS-TWO könnte Europa eine neue Ära der Wehrtechnik einläuten. Präzise, schnell und kostengünstig - Hochenergielaser könnten in Zukunft eine Schlüsselrolle beim Schutz vor Drohnen- und Raketenangriffen spielen. Die nächsten Jahre werden zeigen, ob Europa in diesem Wettlauf mit den USA und China mithalten kann.